Grave Digger – Home At Last
Während das letzte Grave Digger-Studioalbum „The Clans Will Rise Again“ mit seiner Schottland-Thematik eine Zeitreise in doppelter Hinsicht darstellte – sowohl thematisch als auch zurück zu den eigenen Wurzeln – bringt die Gladbecker Heavy Metal-Institution um Chef-Sensemann Chris Boltendahl ihren Fans dieses Jahr die griechische Mythologie näher. Bevor das neue Album „Clash Of The Gods“ Ende August erscheinen und den Hörer in die Welt der Medusa, des Zerberus‘ oder der Sirenen entführen wird, erscheint bereits jetzt schon mal ein amtlicher Vorgeschmack in Form der Sechs-Track-EP „Home At Last“.
Der Song ist ein klassischer Heavy Metal-Stampfer in typisch teutonischer Grave Digger-Manier. In gemäßigtem Midtempo liefern die Band auch dieses Mal genau den erdigen Sound ab, für den sie seit beinahe 30 Jahren wie kaum eine andere steht. Amtliche Gitarren, krachende Drums, flotte Bassläufe und Mr. Boltendahls extrem raues, aber gleichzeitig auch ziemlich einmaliges Gesangsorgan – viel mehr braucht ein gelungener Grave Digger-Song gar nicht. Bis auf einige gezielt eingesetzte Keyboardklänge vielleicht, die „Home At Last“ dann auch aus der Masse der Veröffentlichungen herausstechen lassen und dem Song das gewisse Etwas verleihen. Da die Keyboards ausschließlich im Hintergrund für Atmosphäre sorgen, muss auch nicht befürchtet werden, dass Grave Digger auf ihre alten Tage noch auf den Kommerzzug aufspringen. Im Gegenteil, der Song besitzt genügend Druck und Dreck, um bei alten wie neuen Fans hoch im Kurs stehen zu können.
Für Kaufanreiz sorgt im Übrigen nicht nur der Titelsong, sondern auch die beiden neuen single-exklusiven Songs „Rage Of The Savage Beast“ und „Metal Will Never Die“. Letzterer wird dem einen oder anderen sicher noch vom letzten Wacken Open Air bekannt vorkommen, wo dieser als offizielle Hymne fungierte. Beide Songs bewegen sich, genau wie der Haupttitel, eher im Midtempo-Umfeld. Speed-Fans werden aber dennoch auf ihre Kosten kommen, da die EP mit den Klassikern „Ballad Of A Hangman“, „Excalibur“ und „Heavy Metal Breakdown“ auch noch drei Live-Tracks vom Wacken-Auftritt aus dem Jahr 2010 enthält. Und da Grave Digger live ohnehin deutlich mehr Energie versprühen als auf Platte, wird es in Bälde auch noch einige Möglichkeiten geben, die neuen Songs wie auch die Klassiker im passenden Umfeld zu erleben – spätestens bei der „German Metal Attack“-Tournee, bei der Grave Digger als Headliner fungieren werden.
VÖ: 27.07.2012
Napalm Records (Edel Music Distribution)
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