Caspa feat. Keith Flint – War

Caspa

Eigentlich war Gary McCann auf dem besten Weg dazu, seinen Traum von einer Karriere als Profi-Basketballer zu verwirklichen, bevor ihn eine schwere Schulterverletzung dazu zwang, diesen aufzugeben. Fortan baute der Brite seine DJ-Aktivitäten weiter aus und gilt mittlerweile unter seinem Pseudonym Caspa als einer der Architekten des großen Dubstep-Hype. Seine Remix-Arbeiten für Depeche Mode, Katy B, Miike Snow, deadmau5, Plan B und Swedish House Mafia sind bestens dokumentiert, dazu schnupperte er mit „Love Never Dies (Back For The First Time)“ erstmals britische Chartluft. Mittlerweile mit einem Major-Vertrag ausgestattet, steht nun die neue Single „War“ in den Startlöchern.

War an erwähntem ersten UK-Chart-Entry der aktuell mit BIGkids aktive Mr Hudson als Gastsänger an Bord, lud sich Caspa für die neue Single keinen Geringeren als Keith Flint von The Prodigy ins Studio ein. So verwundert es kaum, dass „War“ eine stark verzerrte E-Gitarre zu Grunde liegt. Sirenengeheuel läutet den Track ein, die klassischen Dubstep-Sounds werden übersichtlich gehalten, scheinen in den Strophen gelegentlich durch, wirken durch die Loop-artige Herangehensweise aber relativ geradlinig, regelrecht geordnet. Flint gibt den souveränen MC, der seine Zeilen wahlweise ausspuckt, gelegentlich aber auch regelrecht herauspresst. Caspa hält sich mit typischen Genre-Merkmalen angenehm im Hintergrund, baut nur kleinere Breaks ein und hat mit dem überdrehten Skrillex-Sound relativ wenig am Hut.

Es liegt nicht nur an Flints Vocals, dass „War“ nach einem Prodigy-Track klingt. Die E-Gitarre und die gen Songmitte einsetzende Synthi erinnern stark an die UK-Rave-Legenden, darüberhinaus wirken die Dubstep-Parts mehr wie eine Art Überschrift. Einzig das maue Ende ohne richtigen Höhepunkt und endlos wirkenden Gitarren-Loop fühlt sich schlaff an, wird durch das solide Remix-Paket aber einigermaßen aufgefangen. Obendrein macht aus das spektakuläre Video zwischen Sex, Gewalt und Fight Club einiges her. Caspas Herangehensweise an Dubstep ist angenehm anders im Vergleich zu dem, was dem Mainstream zuletzt unter diesem Banner untergejubelt wurde. Understatement, Brachialgewalt und Prodigy-Retro-Atmosphäre machen Laune, ein Album darf folgen.

VÖ: 27.07.2012 (DL-Single)
Virgin Records (EMI Music)

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