Maximo Park – Write This Down
Acht Jahre ist das große Post-Punk- und Gitarren-Rock-Revival mittlerweile her. Die Protagonisten knabbern entweder fieberhaft an der Last der Evolution (Franz Ferdinand), sind längst in anderen musikalischen Gefilden angekommen (Bloc Party, Arctic Monkeys) oder gar in der Bedeutungslosigkeit versunken (Art Brut). Maximo Park wagen sich nach dem durchwachsenen dritten Album „Quicken The Heart“, auf dem man gen neue Ufer aufbrechen wollte, zurück zur eigenen Vergangenheit. Die ersten Hörproben von „The National Health“ deuten auf eine spaßige, zuweilen tanzbare Platte im Stil der ersten beiden Werke hin. Während in UK das gitarrenlastige „Hips And Lips“ ausgekoppelt wurde, erscheint in Deutschland „Write This Down“ als erste Single.
Der elektronische Auftakt fühlt sich ein wenig nach Heimat an, zitiert ganz fleißig „Our Velocity“ und bewegt sich ohne große Umschweife in eine entspannte, melodische Strophe. Ehe man sich versieht, ist auch schon die rockige Bridge da, dominiert von Gitarren, unverschämt eingängig. Und schon landet der Refrain mit einem kleinen Seitenhieb auf „Girls Who Play Guitars“ und „Graffiti“ – schnelle Abfolge, maximaler Ertrag. Paul Smith scheint die Leidenschaft der ersten Platte wiedergefunden zu haben, es brodelt in ihm, so entspannt er auch manche Passage intoniert. Einzig das Breakdown – eine Art Hommage auf die experimentelle Beatles-Ära inklusive Kopfstimme und dezent indischem Flair – will nicht aufgehen, wird aber wiederum binnen Sekunden von einem vorwitzigen Post Punk-Part abgelöst, der an das Debüt erinnert.
Nach drei Minuten ist die Zeitreise auch schon wieder abgeschlossen. So dicht die Parts auch aneinander gereiht wurden, hier klingt nichts gehetzt oder gar unausgegoren. Eine gewisse entspannte Grundstimmung bleibt erhalten, das Keyboard rückt stärker in den Mittelpunkt, die Gitarren setzen die notwendigen Akzente. „Write This Down“ hätte auch auf den ersten beiden Alben funktioniert, dürfte jedoch ohne Promo (kein Video, One-Track-Download ohne Gimmicks) kaum eine Chance haben. So verschenkt man einen guten Track, der sich beinahe wie ein Comeback anfühlt. Die neue Platte kann kommen.
VÖ: 18.05.2012 (DL-Single)
Vertigo Berlin (Universal Music)
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hallo,
write this down ist offizielle single in deutschland, wurde am 1.6. veröffentlicht und hat auch ein eigenes video. leider hielt es universal bisher nicht für nötig das video zu veröffentlichen oder gezielt die singel zu bewerben. genauso wie das album oder die tour im oktober.
Am 1. Juni erschien die Vinyl-Single von „Write This Down“. Diese Review bezieht sich jedoch auf den Download-Release vom 18. Mai. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch noch kein Video, das ich ansprechen, beschreiben oder verlinken konnte. Dass die Promo bislang aber nicht so prall ist, darüber sind wir uns mit Sicherheit einig. 😉