Foster The People – Call It What You Want

Foster The People

2010 lief „Pumped Up Kicks“ erstmals bei europäischen Radiostationen, schaffte es aber erst ein Jahr später weltweit in die Charts – Platz 3 in die USA, Platz 9 in Deutschland, mittlerweile seit 26 Wochen gelistet. Während der Schläfer-Hit immer noch rotiert, legen Foster The People nun nach. Als zweite Single aus ihrem hierzulande weitestgehend gefloppten Album „Torches“ erscheint nun „Call It What You Want“. Warum es nur zu einem digitalen Release ohne besondere Promotion reicht, ist jedoch nicht bekannt. Dabei hat man hier mit Sicherheit eine kluge Wahl getroffen.

Die Paul Epworth-Produktion, dem einen oder anderen sicher bereits vom „FIFA 12“-Soundtrack bekannt, gibt die Zurückhaltung von „Pumped Up Kicks“ auf, und gibt sich betont mächtig, zuweilen sogar tanzbar. Hat man das eigenwillige, technoide Intro überstanden, übernehmen repetitive Piano-Klänge die Führung, unterstützt von einem relativ schlichten Beat. Das Konzept ist simpel, die Zutaten einfach, die Umsetzung dafür umso stärker. Gleich zu Beginn setzt es den blubbernden, ein wenig an OK Go erinnernden Refrain, doch das wahre Highlight sind die Strophen. Hier ruft Mark Foster wieder ein etwas höheres Register ab, bringt sogar eine Prise Funk in das elektronisch angehauchte Indie Pop-Outfit ein, wirkt gelegentlich wie eine Art Anheizer, ein Partystarter.

„Call It What You Want“ bietet sich aufgrund seiner Instrumentierung für Remixe geradezu an, weswegen es auch kaum überraschen dürfte, dass das Download-Bundle tanzbar ausfällt. Zwar ist keine der Versionen besonders spannend, dafür ist das herrlich abstruse, surrealistische Video wahlweise mit dabei, dessen Sinn man zwar nicht unbedingt verstehen muss, aber gerade deswegen so viel Spaß macht. An „Pumped Up Kicks“ kommt die zweite „Torches“-Auskopplung zwar nicht heran, aber mit seinem markanten Piano und der leicht funkigen Strophe macht auch „Call It What You Want“ Laune; jedoch wohl kaum in höheren Chartsregionen.

VÖ: 11.05.2012
Columbia Records (Sony Music)

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