Chris Brown – Turn Up The Music
Der Name Chris Brown ist bei vielen Musikfans nach wie vor negativ mit dem Prügelskandal um seine Ex-Freundin Rihanna im Februar 2009 behaftet. Doch auch musikalisch sorgte der 22-Jährige bereits für einige Schlagzeilen: Nachdem er 2005 mit dem RnB-Hit „Run It!“ seinen weltweiten Durchbruch feierte, konnte er besonders in seiner Heimat USA weitere Top 10-Hits sowie mit „F.A.M.E.“ kürzlich ein Nr. 1-Album abliefern. Hierzulande lief es eher mäßig, ehe er 2010 mit „Yeah 3x“ ebenfalls an seine frühen Erfolge anknüpfen konnte. 2012 soll nun wieder sein Jahr werden: Mit „Fortune“ steht ein brandneuer Longplayer in den Startlöchern, und der Vorbote „Turn Up The Music“ lässt es bereits heftigst auf den Dancefloors dieser Welt krachen.
Der Song vereint bekannte wie beliebte Elemente von David Guetta, Taio Cruz und LMFAO zu einer wilden Mixtur, setzt jedoch auch phasenweise eigene Akzente und wirkt daher keinesfalls wie eine billige Kopie oben genannter Vertreter des Electro-Pops. Während einem zu Beginn psychedelisch-kranke Synths fast die Luft zum Atmen nehmen, schafft der Sänger in den Strophen dank seiner talentierten souligen Stimme den wohltuenden Ausgleich. Textlich gesehen scheint man sich angesichts einiger Verse wie „If you’re sexy and you know it put your hands up in the air“ tatsächlich so einiges bei Redfoo und SkyBlu abgeschaut zu haben, wobei die Lyrics bei diesem Dancefloor-Brett sowieso eine eher untergeordnete Rolle spielen. Die Partytauglichkeit liegt vor allem während des ohrwurmverdächtigen Refrains bei nahezu 100 %; die anschließenden Buschtrommel-ähnlichen Sounds tun ihr Übriges. Neben all den Beatmonstern hat man erfreulicherweise weitestgehend auf Autotune verzichtet, sodass der Künstler selbst hier souverän zur Geltung kommt.
Nachdem schon „Yeah 3x“ die Discotheken dieser Welt zum Beben brachte, sollte „Turn Up The Music“ dieses Vorhaben spielend gelingen. In seiner Form vielleicht nicht einzigartig, stellt der knapp vierminütige Track allerdings den personifizierten Floorfiller dar. Dass sich Clubmucke und Qualitätsanspruch nicht von vorne herein gegenseitig ausschließen müssen, stellt Chris Brown nicht zuletzt dank seiner wiedererkennbaren Stimmfarbe eindrucksvoll unter Beweis. Es scheint also sowohl persönlich als auch karrieretechnisch wieder bergauf zu gehen, und mit einem neuen potenziellen Hit wie diesem im Rücken darf man konstatieren: zweite Chance genutzt.
VÖ: 06.04.2012
RCA Records (Sony Music)
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