Stefanie Heinzmann – Diggin‘ In The Dirt
Als die Schweizerin Stefanie Heinzmann Anfang 2008 aus einer Castingshow der etwas anderen Art als Siegerin hervorging, war noch nicht abzusehen, ob sie sich auf längere Sicht halten könnte, oder ob die Halbwertzeit doch nur in etwa die eines DSDS-Siegers sein würde. Vier Jahre, zwei Alben und einige Hit-Singles später zeigt sich, dass Castingsshow-Gewinner durchaus das Potential zu einer längerfristigen Karriere haben können, wenn sie auch nach dem ersten Boom weiterhin ausreichend Förderung und Promotion erhalten. Bei Stefanie Heinzmann scheint die Masche tatsächlich aufzugehen, denn „Diggin‘ In The Dirt“, Vorbote des dritten, selbstbetitelten Albums schlägt sich in den Downloadcharts bereits recht wacker.
Sehr stimmig beginnt die gut dreieinhalbminütige Midtempo-Nummer mit einem leicht gehauchten Vocoder-Intro. Gleich im Anschluss kann der Song dank mitreißender Rhythmen und peppiger Sounds sofort überzeugen. Mehr Eingängigkeit, mehr Beats, dafür etwas weniger Soul scheint hier die Devise zu lauten. Der schon auf dem Album „Roots To Grow“ erkennbare Weg in Richtung moderne Popmusik wird hier also konsequent weiter beschritten. Darüber hinaus hat sich Stefanie Heinzmann auch stimmlich weiter entwickelt und klingt hier und da noch eine Spur kräftiger als gewohnt.
Insgesamt ist ihr mit „Diggin‘ In The Dirt“ ein eingängiger, mitsingkompatibler Ohrwurm mit viel Hitpotential gelungen. Qualitativ schlägt der Song sämtliche Auskopplungen des letzten Albums um Längen. So gibt es dieses Mal dann auch kaum einen Ansatzpunkt für Kritik. Lediglich die starke Nähe des Titels zu Werken von neuzeitlichen Soul-Größen wie Joss Stone sorgt für leichte Abzüge in Punkto Eigenständigkeit. Auch optisch ist diese neuerliche Wandlung durchaus wahrnehmbar, weshalb Frau Heinzmann auch ein wenig ihre frühere Natürlichkeit vermissen lässt. Aber sei es drum, denn solange sie auch weiterhin Hits vom Schlage eines „Diggin‘ In The Dirt“ abliefert, dürfte Stefanie Heinzmann in einigen Jahren immer noch für Aufmerksamkeit und ordentliche Chartplatzierungen sorgen.
VÖ: 28.02.2012
Universal Music
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Sehe ich genauso. „Diggin In The Dirt“ ist für mich ihr bester Song bisher. Die Weiterentwicklung ist erkennbar und freut mich. ich hatte etwas Angst, dass sie auf der Stelle treten würde. So sieht das sehr gut aus. 🙂