The Used – I Come Alive

The Used

Lange zwei Jahre mussten die zahlreichen Fans von The Used warten, bis Anfang 2012 nun endlich ein neues Lebenszeichen der Band um den gleichwohl genialen wie durchgeknallten Fronter Bert McCracken am Horizont erscheint. Nach dessen schweren Bühnenunfall im März 2011 (zahlreiche Brüche an allerlei verschiedenen Körperregionen) scheint Bert wieder halbwegs auf dem Damm – zumindest war er fit genug, um mit seinen Mitstreitern das neue Album „Vulnerable“ einzuspielen. Produktionstechnisch setzen The Used auf Altbewährtes, der Herr der Regler ist erneut  John Feldmann, mit dem die Band bereits seit mehreren Jahren fruchtbar zusammenarbeitet. Organisatorisch hat man dagegen dem Major-Label den Rücken gekehrt, die Amerikaner sind heuer bei Hopeless Records untergekommen.

Als Vorbote auf besagtes „Vulnerable“ schicken The Used vorab die erste Single „I Come Alive“ ins Rennen. Auf den ersten Eindruck hin hat sich trotz der langen Pause musikalisch nicht wirklich Grundsätzliches verändert. Die charakteristischen creepy Sounds (diesmal ein Xylophon) flankieren die kraftvollen Gitarren, der geneigte Hörer wird mehr oder minder direkt zum Refrain geleitet. Dort zündet die Truppe dann das bewährte Ohrwurmfeuerwerk, aufspielende Drums pushen die grandiose, catchy Melodie weiter nach vorne. Urplötzlich bollert die Band dann Drum’n’Bass- bzw. Breakbeat-artige Samples dazwischen, ist ja momentan schwer in Mode gekommen. Aber das Ganze passt aufgrund des krassen Kontrasts recht gut ins Bild, der Spuk ist auch relativ schnell wieder vorbei. Abzüge der Gesamtnote gibt es zum einen für die eine Spur zu platten Lyrics getreu dem Motto „Steh auf wenn du am Boden bist“, andererseits für die vermeintlich hörbare Nachbearbeitung von Berts Vocals, die teils ein wenig glattgezogen daherkommen. Schade, denn The Used leben ja unter anderem von all dem Schmutz in den Gesangsparts.

Fazit: „I Come Alive“ ist ein ziemlich guter Track geworden, der es sich aber an einigen Stellen ein wenig zu einfach macht. Nichtsdestotrotz ist die Flamme für das neue Album angezündet – bleibt zu hoffen, dass auch ein echtes Feuer daraus wird.

VÖ: 17.01.2012 (DL-Single)
Anger Music Group (Hopeless Records)

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