Kontor – Top Of The Clubs Vol. 53

Kontor - Top Of The Clubs Vol. 53

Die Dance-Szene ändert sich und so ist es nur konsequent, dass auch die 53. Ausgabe der Kontor-Erfolgs-Reihe „Top Of The Clubs“ mit der Zeit geht und immer mehr amerikanische Rapper aufnimmt. Schließlich verspricht sie einmal mehr auf drei CDs das Beste von den Tanzflächen wiederzuspiegeln und da gehören die aktuell angesagten Ami-Dance-Raps einfach dazu. Allerdings gibt es hier keine abgedroschenen und tot gedudelten Hits von Taio Cruz und Konsorten, sondern jeder Menge frisches Material.

Klar sind auch bekannte Namen wie Snoop Dogg, Akon, Pitbull, P. Diddy, Keri Hilson und Flo Rida dabei, jedoch hat sich Markus Gardeweg beim Mixen der ersten CD spürbar Mühe gegeben, keine Langeweile aufkommen zu lassen, und für Abwechslung gesorgt. Bis auf P.Diddys „Coming Home“ sind beinahe alle Songs ganz frisch und selbst dessen angesprochenen Hit gibt es in einem groovenden Remix von Dirty South. P. Diddy rappt außerdem zu Dwaines Rakete „U R A Million $ Girl“. Auch enthalten ist in diesem Set der Pacha Club Mix von Coldplays „Every Teardrop Is A Waterfall“. Mike Candys präsentiert mit Sängerin Evelyn den Follow-Up-Song zum Hit „One Night In Ibiza“. Schon beim Lesen der Tracklist wird klar, dass dieser Mix das kommerziellere Publikum ansprechen soll. Vor allem gegen Ende gibt es dann aber auch clubbigere Töne von Eric Prydz, Ferry Corsten, Kaskade, Tom Novy und Tomcraft.

Damit schafft Gardeweg eine gute Brücke zu CD2, die von EDX gemischt wurde. Der DJ aus Italien konnte bereits bei Vol. 49 unter Beweis stellen, dass er die Kombination von trancigen und progressiven Electro-Beats perfekt beherrscht. In einem stimmungsvollen Set präsentiert er die angesagtesten Club-Tracks von Sander van Doorn, Hardwell, Dimitri Vegas, Deniz Koyu, Arty, Junior Sunchez, JCA und StoneBridge. Hier finden sich einige richtige Knaller, zu denen „My Love“ von den Helvatic Nerds, „Chasing Clouds Away“ von Disfunktion und „Start Again“ von Chris Reece gehören. Basto sorgt mit „Again And Again“ für erstklassischen Schweden-Sound a la Avicii und Fragma haben zusammen mit Inpetto ihr Erfolgsremake von 2008 erneut neu aufgelegt. Hier geht eindeutig die Post ab.

Die dritte CD stammt vom guten, alten Alex Christensen alias Jasper Forks formerly known as U96. Passend zum Twillight-Hype und dem Erfolg von Yirumas Soundtrack hat er seine Dance-Version von „River Flows In You“ noch einmal überarbeiten lassen und dabei mit dem Schweden Alesso einen Experten herangelassen. Des Weiteren findet sich hier ein Mix aus Chart-Künstlern wie DJ Antoine, DJ Sammy, Martin Solveig, Afrojack, 2-4 Grooves und Scooter. Letztere liefern mit „It’s A Biz“ unerwarteten Dirty Dutch-Sound in Afrojack-Manier. Afrojack himself rockt mit Steve Aoki und „No Beef“ auch in diesem Set und bringt die Wände zum wackeln. Teilweise wirkt die Zusammenstellung zwar etwas wild zusammengewürfelt und leider nicht so harmonisch wie die beiden anderen CDs, an der Fülle von guten Sounds kann man sich aber nicht beschweren.

„Kontor – Top Of The Clubs Vol. 53“ macht ihrem Ruf alle Ehre und ist erneut unverzichtbar, wenn man auf aktuelle elektronische Musik steht. Sicher ist diese Ausgabe sehr nahe am aktuellen Radio-Dance orientiert. Man kann es der erfolgreichen Compilation-Reihe und ihrem Macher Markus Gardeweg aber nicht verübeln, dass man auf diesen Weg noch den einen oder anderen Käufer abholt. Sehr zu empfehlen ist auch wieder die Download-Variante, bei der es zu kleinem Geld 45 Songs in ihren Club Versionen gibt. Zusätzlich erhält man außerdem die drei Mix-MP3s mit dem gewohnten „Am-Stück-DJ-Mixen“. Dieses Format ist mittlerweile so erfolgreich, dass es regelmäßig an der Spitze der Download-Alben steht. Und sogar die Single-Charts werden aufgemischt: Da es viele Song oft sehr früh und daurch nur auf dieser Compilation gibt, sind einige Songs alleine dadurch in die Charts gegangen. Ein enormer Hit-Indikator für die Plattenfirma. So geschehen bei R.I.O.s „Turn This Club Around“ und zuletzt bei „U Know It Ain’t Love“ von Redd und Pitbull. „Kontor – Top Of The Clubs“ setzt daher mehr Trends denn je und macht Dance-Freunde glücklich. Die 60 Songs in vier Stunden Spielzeit bieten jede Menge Abwechslung und für jedes elektronische Ohr etwas.

VÖ: 02.12.2011
Kontor Records (Edel Music Distribution)

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