Huntress – Eight Of Swords

Huntress

Schmermetallische Musik ist angesichts des Erfolgs von neoklassisch angehauchten Symphonic Metal-Bands wie Within Temptation, Nightwish, Lacuna Coil, Epica oder Edenbride derzeit absolut nichts Ungewöhnliches. Mit Huntress hält nun eine weitere Female Fronted Metal-Band in der Szene Einzug, doch mit oben genannten Gruppen hat diese Truppe musikalisch gar nichts gemein, schließlich könnte Sängerin Jill Janus‘ Gesang von opernähnlichen Geträller kaum weiter entfernt sein. Will man überhaupt Vergleiche ziehen, dann sollten hier eher Namen wie Benedictum oder Chastain fallen, mit einem Augenzwinkern könnte man auch von der Extramausgabe einer Doro Pesch sprechen. Doch genug der Vergleiche, denn mit „Eight Of Swords“ liegt nun das erste Lebenszeichen der Band vor, welches es verdient hat, genauer unter die Lupe genommen zu werden.

Von harten, schneidenden Gitarrenriffs und wildem Drumming eingeleitet, bietet der schnelle Song amerikanisch geprägten Power Metal der besseren Art, immer wieder gespickt mit flotten Licks und veredelt mit einem wuchtigen Gitarrensolo. Musikalisch erinnert das am ehesten an Iced Earth, Vicious Rumors oder Metal Church, doch sticht hier natürlich ganz deutlich die raue, stellenweise auch etwas kreischige, aber nie ins Gewöhnliche abdriftende Stimme von Jill Janus hervor. Positiv anzumerken ist, dass der Song dadurch seine besondere eigene Note erhält. Das hohe Niveau der genannten Bands können Huntress auf der anderen Seite aber noch nicht erreichen, doch beweist „Eight Of Swords“ immerhin, dass sie sich bereits auf einem guten Weg befinden.

Bei den im Titel genannten acht Schwertern handelt es sich übrigens um eine Tarotkarte und dazu passend wird das dazugehörige Video auch mit allerlei mystischen und okkulten Zutaten wie Pentagrammen und Blutritualen gespickt, in den Gesangssequenzen wird sogar die entsprechende Kartensymbolik des Waite-Tarots auf anschauliche Weise dargestellt. Das mag dem einen oder anderen gefallen, kommt aber doch ein bisschen klischeehaft und abgedroschen daher. Nichtsdestotrotz können Huntress mit dieser ersten Veröffentlichung bereits ordentlich Staub aufwirbeln und lassen auf ein starkes Debütalbum hoffen, welches aber frühestens im Frühjahr 2012 erscheinen wird.

3,5/5 | DL-Single
VÖ: 23.12.2011
Napalm Records (Edel Music Distribution)

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