The BossHoss – Don’t Gimme That
Binnen kürzester Zeit haben sich The BossHoss etabliert, indem sie Welthits im Country- und Western-Gewand gecovert haben. Mittlerweile schreiben die Deutschen aber auch eigene Songs und sind damit ebenso erfolgreich, zuletzt mit „Do Or Die“ auf Platz 4 der deutschen Albumcharts und der Orchester-Platte „Low Voltage“ auf der #7. Für den 25. November kündigen die Wild West-Rocker nun ihr mittlerweile fünftes Studioalbum „Liberty Of Action“ an – eine mehr als beachtliche Leistung, wenn man sich vor Augen führt, dass ihre erste Platte „International Nashville Hymns“ vor sechseinhalb Jahren erschien. Die Vorabsingle „Don’t Gimme That“ schlägt jedoch überraschend ruhige Töne an.
Während sich die Gitarren im Hintergrund halten und von rockigen Tönen rein gar nichts zu hören ist – „Stallion Battalion“ und Konsorten sind in punkto Härtegrad ganz weit weg – setzt es entspannte Coolness, ein wenig Cocktail-Bar und überraschend reduzierte Klänge, wodurch unweigerlich die Stimmen von Boss Burns und Hoss Power in den Mittelpunkt rücken. Kein Problem, schließlich haben die Herren mittlerweile ihre Comfort Zone gefunden und liefern ihre Wortspenden überaus lässig. Im Refrain setzt es charmante Piano-Töne, dazu überraschen Blechbläser in den kurzen Instrumental-Passagen. Offensichtlich hallt „Low Voltage“ immer noch ein wenig nach im BossHoss-Mikrokosmos.
„Don’t Gimme That“ fällt in der Tat ziemlich anders aus, besticht durch ein Ausbrechen aus den zuletzt immer rockiger werdenden Klängen und lässt stellenweise gar die Zusammenarbeit mit dem Babelsberger Filmorchester Revue passieren. Wurde der Saloon etwa von einer Mariachi-Band gestürmt? Auch die B-Seite „Riding High, Singing Low“ überrascht ein wenig, während das auf der offiziellen Homepage als Gratis-Download erhältliche „My Way“ deutlich stärker nach vorne geht. Man kann wohl annehmen, dass es auf „Liberty Of Action“ ziemlich bunt zugehen wird. Hält man dabei das Niveau der Single, befinden sich The BossHoss auf bestem Weg einen weiteren Top 10-Erfolg in den Albumcharts zu landen.
3,5/5
VÖ: 11.11.2011
Island Records (Universal Music)
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