Kasabian – Re-Wired
Ein wenig Phrasendrescherei darf schon sein: Kasabian gehören mittlerweile mit zum Besten, was die britische Rock-Szene zu bieten hat. Vom elektronischen Wahnsinn ihrer Anfangstage ist zwar kaum noch etwas zu hören, eben jener entspannter Vibe lebt aber auch auf ihrem aktuellen, bereits vierten Album „Velociraptor!“ in manchen Momenten weiter. Abgesehen vom etwas eigenwilligen Titel wurde der psychedelische Grundtenor von „West Ryder Pauper Lunatic Asylum“ beibehalten und in Dan The Automators Händen noch eine Spur direkter gebügelt, wie die zweite Auskopplung „Re-Wired“ unter Beweis stellt.
Die Lässigkeit von „LSF“ und Konsorten ist zwar immer noch spürbar – gedankt sei dies vor allem der überaus entspannten Rhythmusabteilung, getragen von einem für Kasabian typischen, leicht versetzten Basslauf, der die Gitarrenabteilung weitestgehend Geleitschutz gibt. Entsprechend von Understatement geprägt, fallen die Strophen aus, in denen Tom Meighans Vocals der nötige Raum eingeräumt wird, um frei atmen und sich schrittweise entfalten zu können. Eine wirkliche Tempoverschärfung findet im Refrain zwar nicht statt, wohl aber ein wenig Stop & Go-Magie sowie ein Hauch von Soul im Abgang. Gerade der mehrfach gedoppelte zweite Teil lässt sich hervorragend mitsingen.
Sympathischer Song, gemütlicher Midtempo-Groove, entspannte Rocktöne und sämtliche Kasabian-Trademarks in einem Song, natürlich mit ordentlich instrumentaler Luft zwischendrin – „Re-Wired“ ist zwar keine Überraschung, fließt aber sauber durch weit über vier Minuten relaxte Spielzeit. Im Gegensatz dazu begeben sich die Briten im dazugehörigen Video – auch im insgesamt sehr mager ausgefallenen Download-Bundle enthalten – auf eine wilde Verfolgungsjagd mit einem kleinen Cliffhanger am Schluss, der auf eine Fortsetzung hoffen lässt; wie auch die Karriere von Kasabian.
3,5/5 | DL-Single
VÖ: 18.11.2011
Columbia Records (Sony Music)
Re-Wired @ musicload | @ Amazon kaufen
Velociraptor! @ musicload | @ Amazon kaufen
Kasabian @ Home | @ Facebook