What A Man O.S.T.

What A Man OST

Junge und ambitionierte deutsche Schauspieler gibt es viele, doch nur die wenigsten können sich dank harter Arbeit und einer ordentlichen Portion Durchsetzungsvermögen einen Namen in der Filmbranche machen. Matthias Schweighöfer ist eines dieser Talente und stand bereits mit Stars wie Tom Cruise oder Til Schweiger vor der Kamera. Dieses Jahr erfüllte sich der 30-Jährige mit „What A Man“ den Traum eines komplett eigenen Films, den er nicht nur mitproduzierte, sondern auch das Drehbuch schrieb und Regie führte. Der dazugehörige Soundtrack wurde ebenfalls von ihm zusammengestellt und spiegelt seine zweite große Leidenschaft, die Musik, in allen Facetten wider.

Und für die hat sich Schweighöfer durchaus prominente Unterstützung ins Boot geholt: So interpretiert beispielsweise Lena Meyer-Landrut den Soulklassiker „What A Man“ von Linda Lyndell neu und sorgt damit für einen thematisch passenden Einstieg in den Soundtrack. Stimmlich passt die 20-Jährige zwar eindeutig nicht in die Fußstapfen der Originalversion, kann diese kleine Schwäche jedoch mit ihrem nach wie vor unbekümmerten Charme kompensieren. Ebenfalls exklusiv für den Film aufgenommen wurde der Track „Eiserner Steg“ von Philipp Poisel. Der verträumte Popsong im Rosenstolz-Style kommt ohne viel Schnickschnack daher und weiß durch sein schlichtes Arrangement sowie dem gebotenen Understatement zu überzeugen.

Überraschen kann der Soundtrack vor allem mit interessanten Stilwechseln. So geht es beispielsweise vom ruhigen elektronisch angehauchten „So This Is Goodbye“ von William Fitzsimmons über das soulig-folkige „Happiness“ des britischen Singer/Songwriters Jonathan Jeremiah bis hin zu Mustafa Sandals 2004er-Hit „Isyankar“ zusammen mit Gentleman, der die multikulturelle HipHop/RnB-Fraktion vertritt. Geschickte Pausen werden etwa durch das dancelastige Instrumentalstück „Night Falls“ von Booka Shade oder das dezent melancholische „Get Up“ von Barcelona geschaffen. Heimlicher Sieger der Zusammenstellung ist jedoch zweifelsohne der Titelsong „New Age“ von Mattafix-Frontmann Marlon Roudette. Mit einer ohrwurmtauglichen Piano-Melodie und emotional romantischen Lyrics schafft es der Londoner, weit über den Soundtrack hinaus im Gedächtnis der Hörer zu bleiben.

Abgerundet wird die Platte durch eine kleine Zeitreise in die 90er Jahre. Die Coverversion von „Whatta Man“ von Salt ‚N Pepa und En Vogue wirkt ungleich grooviger und flüssiger als Lenas Version, was nicht zuletzt an den stimmigen urbanen Black-Music-Elementen liegt. Für seine Komödie bewegt sich Matthias Schweighöfer in sämtlichen musikalischen Gefilden und legt dadurch eine vielseitige Compilation vor, die für jeden Geschmack etwas bietet. Wer mit einem Album voll seichter Kuschelpop-Songs gerechnet hat, kann sich eines Besseren belehren lassen: Die 16 ausgewählten Tracks stellen junge, zeitgenössische Musik dar und sorgen dafür, dass Freunde der verschiedensten Genres garantiert auf ihre Kosten kommen. Natürlich bekommt der Fan wie im Film hier eher leichte Kost serviert, für ein locker-unbeschwertes Sommervergnügen taugt „What A Man“ dafür allemal.

VÖ: 26.08.2011
Polydor Records (Universal Music)

What A Man O.S.T. @ musicload | @ Amazon kaufen

What A Man @ Home