Sunrise Avenue – I Don’t Dance

Sunrise Avenue

Die Karriere der finnischen Rock- / Pop-Gruppe Sunrise Avenue kann man mit einer wilden Achterbahnfahrt vergleichen. So schafften die fünf Jungs um Leadsänger Samu Haber 2006 mit ihrem Song „Fairytale Gone Bad“ (Platz 3) und dem dazugehörigen Album „On The Way To Wonderland“ den europaweiten Durchbruch, konnten mit sämtlichen Nachfolgesingles jedoch nicht an diesen Erfolg anknüpfen. Erst 2011 gelang ihnen mit „Hollywood Hills“ völlig überraschend ein neuer Dauerbrenner in den Charts und vor allem im Radio. Auch die zweite Single „I Don’t Dance“ aus dem Longplayer „Out Of Style“ besitzt eben jenes Hitpotenzial seines Vorgängers.

Nach einem beinahe elektronisch anmutenden Einstieg folgt die erste Strophe, die nachvollziehbar darlegt, dass der Protagonist heute Abend weder tanzen noch erwachsen werden und schon gar nicht ‚Sex And The City‘ schauen will. Und all das wegen seiner Ex, die sich gerade erst ’nen Neuen geangelt hat. Liebesdesaster par excellence. Passend zum Refrain setzen das charakteristisch kraftvolle Schlagzeug sowie krachende, wenn auch bekannte Rock-Riffs ein, die konträr zur Thematik tatsächlich zum Tanzen einladen, durch die bittersüße Melodie jedoch nichts von ihrer Dramatik einbüßen. Auch in der zweiten Strophe wird klar, dass sich der Typ zwar betrogen fühlt, seine Herzdame jedoch nicht vergessen kann. Der Mittelteil sowie der Abschlusschorus hauen noch mal richtig rein und gehen ob der dargebotenen Tragik unter die Haut.

Sunrise Avenue stellen mit „I Don’t Dance“ eindrucksvoll unter Beweis, dass man Gefühle nicht immer durch eine schmalztriefende Ballade transportieren muss, sondern sie sich quasi auch von der Seele rocken kann. Der Song überzeugt durch seine textlichen Stärken und ein gewohnt 1-A-Arrangement gleichermaßen, bleibt jedoch frei von außergewöhnlichen Überraschungen oder Stilbrüchen. Schaut man sich allerdings die Erfolgssingles „Fairytale Gone Bad“ oder zuletzt „Hollywood Hills“ an, so scheinen die Finnen mit ihrem sympathischen Poprock genau den Zahn der Zeit zu treffen. Trotz etwaiger Parallelen zu einigen Vorgängern schaffen sie es, jedem Titel eine besondere Note zu verleihen und ihre Fans damit zu verzücken. Und warum sollte dies bei „I Don’t Dance“ großartig anders sein?

4/5
VÖ: 12.08.2011
Capitol Records (EMI Music)

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