Wolf Gang – Suego Faults
Auf der BBC Sound of 2011-Liste hat man einen Namen schmerzlich vermisst: Max McElligott hat bereits mit so illustren Musikern wie Florence And The Machine, Metric und Miike Snow gearbeitet, bevor er unter anderem mit The Naked And Famous auf Tour gegangen ist. Unter dem Pseudonym Wolf Gang veröffentlicht er nun sein von Dave Fridmann (MGMT, The Flaming Lips, Mercury Rev) produziertes Debütalbum „Suego Faults“, das unter dem ominösen Banner ‚Alternative Symphonic Pop/Rock‘ läuft. Klingt komisch, erinnert aber – im positiven Sinne – an Bands wie die von Fridmann produzierten Bands sowie die klassisch glimmernde Riege um Gypsy & The Cat und – nun ja – The Naked And Famous.
Mit der aktuellen Single „Lions In Cages“ hat McElligott auch einen überaus sympathischen Opener am Start: Glammiger Electro-Pop mit Indie-Charme und einem Hauch „Punching In A Dream“ mündet in einen eindringlichen wie gigantischem Refrain, der mit vom genialen Gesang lebt. Dabei erinnert der Wolf Gang-Mastermind oftmals an MGMT-Stimme Andrew VanWyngarden zwischen den leicht fistelig intonierten Strophen und der Kopfstimme im Hauptteil. Mit den lebhaften „The King And All Of His Men“ und „Dancing With The Devil“ haben sich zwei weitere Hit-Kandidaten auf das Album geschlichen, die nach designierten Werbehits klingen und sich ein wenig von den übrigen Songs abheben.
Der Grundtenor auf „Suego Faults“ ist ein überaus ruhiger und entspannter, verspielter Alt.-Pop steht im Vordergrund. „Something Unusual“ hat beinahe etwas von Dream-Pop, geprägt von kleineren Chor-Passagen und Streichern aus der Dose – Atmosphäre dominiert ebenso wie vielschichtige Arrangements. Zu den Highlights dieser relaxten Seite zählt vor allem „Back To Back“, dessen Refrain zwar ein wenig lauter, verhältnismäßig angriffslustig wirkt, ansonsten aber problemlos neben „Electric Feel“ von MGMT stehen könnte. „Where Are You Now“ überrascht mit einer Foals-Melodie und einer aufheulenden Gitarre in den finalen Sekunden, während der Rausschmeißer „Planets“ versöhnliche Töne anschlägt, sogar ein wenig Spector und balladeske Queen einbringt, ja beinahe als Radiosong durchgehen könnte, wenn da nicht die sympathische Überlänge nebst psychedelischem Finale wäre.
Weitestgehend vertraute Klänge in einem neuen Gewand hat „Suego Faults“ zu bieten: Max McElligott nimmt die populären Electro-Pop-Sounds der letzten Jahre mit, verbindet sie mit verträumten Flaming Lips-Klänge, Spector-Klangwänden und Indie-Charme zu einer hitverdächtigen Masse zwischen vereinzelten Uptempo-Bastarden und auf Atmosphäre ausgerichtetem Slowfood. Herausgekommen ist ein sympathisches Debütalbum mit faux-symphonischen Elementen, die tatsächlich sehr Wolf Gang-artig sind – populäre Klassik im zeitgenössischen Gewand, wenn man so will.
VÖ: 22.07.2011
Atlantic Records (Warner Music)
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