Beastie Boys feat. Santigold – Don’t Play No Game That I Can’t Win
Eigentlich hätte 2009 das Jahr der Beastie Boys werden sollen – neues Album, lange Tour, schräge Videos. Die Krebserkrankung von Adam „MCA“ Yauch verhinderte dies jedoch, „Hot Sauce Committee Pt. 1“ wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Mittlerweile ist er wohl wieder fit, die Platte ist – mit leichten Tweaks – als „Hot Sauce Committee Part Two“ erschienen, wird verdientermaßen gefeiert und hat mit der Zeitreise in „Make Some Noise“ bereits einen genialen Clip abgeworfen. Kontrastprogramm in vielfacher Hinsicht gibt es mit dem Nachfolger „Don’t Play No Game That I Can’t Win“: Reggae-Rap, Dub-Elemente und Barbie-Puppen geben sich die Klinke in die Hand.
Klassische Beastie Boys-Sounds sucht man hier vergebens, selbst die Raps der drei Herren halten sich in Grenzen, sind trotz entspannter Grundstimmung aber gewohnt messerscharf und präzise. Stattdessen dominieren Reggae-Klänge mit starker Dub-Schlagseite, während Santigold (ehem. Santogold) den Refrain ebenso trällert wie so manche Zeile zwischendurch. Ein wenig erinnert das an das Gorillaz-Remix-Projekt Spacemonkey, natürlich sehr sommerlich und entspannt. Prunkstück der Download-Single ist jedoch das große, qualitativ hochwertige Remix-Paket, unter anderem mit dem pumpenden ‚Z-Trip’s Evil Twin Remix‘ und Major Lazers beateskem Powerhouse. Mit der A Cappella-Version kann man den Song selbst ein gänzlich neues Outfit verpassen.
Besonderen Charme hat – wie das bei den Beastie Boys nun mal so üblich ist – das dazugehörige Musikvideo, natürlich wieder mit Überlänge. Die drei MCs performen – gemeinsam mit Santigold – auf einer Bühne, als sie angegriffen werden und unter schweren Beschuss geraten, Verfolgungsjagd und Zombies inklusive. Der Clou daran: Besagtes Szenario wurde mit Barbie-Puppen nachgestellt. Während der Clip das Humorzentrum penetriert, macht „Don’t Play No Game That I Can’t Win“ auch ohne visuelle Komponente einiges her. Das ungewohnte Reggae-Outfit steht den Beastie Boys gut, Santigold ist – wie üblich – in Bestform – und das Remix-Paket brennt.
4/5 | DL-Single
VÖ: 22.07.2011
Capitol Records (EMI Music)
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