The Black Eyed Peas – Don’t Stop The Party
Mit mittlerweile über 56 Millionen verkauften Tonträgern gehören die Black Eyed Peas eindeutig zu den weltweit erfolgreichsten Bands des letzten Jahrzehnts. Zu verdanken haben sie das neben ihrem 2003er Album „Elephunk“ vor allem den neueren Songs wie „I Gotta Feeling“ oder „The Time (The Dirty Bit)“, die stilistisch nicht mehr viel mit der Ursprungsmusik der vier Augenbohnen zu tun haben. Harte Bässe und pumpende Electro-Beats bestimmen mittlerweile das grobe Soundgerüst ihrer Singles, was von längst nicht allen Fans toleriert wird. Auch die dritte Auskopplung aus ihrem Longplayer „The Beginning“ namens „Don’t Stop The Party“ bildet dahingehend keine Ausnahme.
Eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Erneut wechseln sich wirre Soundkonstrukte mit derbe tanzbaren Techno-Elementen ab, erneut haut einem will.i.am seine fordernden Shouts um die Ohren. Positiv zu vermerken ist, dass der Song eindeutig mitreißender als sein Vorgänger „Just Can’t Get Enough“ und weitaus weniger trashig als „The Time (The Dirty Bit)“ daherkommt. Besonders die Faithless-Schlagseite im ‚Refrain‘ weiß zu überzeugen, wenn auch nicht durch Innovation. Während die Lyrics in den Strophen gewohnt ironisch angehauchte Wortspielereien bereithalten („Kill you with my lyricals, call me verbal criminal“), bietet der ruhig gehaltene Chorus eine gewisse Eingängigkeit. Dass dieser Part Leadsängerin Fergie gehört, lässt sich allerdings nur erahnen, da ihre eigentlich hervorragend natürliche Stimme dank Autotune erneut merklich verfremdet wurde. Die Raps ihrer Mitstreiter Apl.De.Ap und Taboo gehen weitestgehend in Ordnung und bieten den wohligen Ausgleich zu will.i.ams mituner dominanten Versen.
Bei „Don’t Stop The Party“ ist der Name definitiv Programm: Volle Tanzflächen sind bei der neuesten Single der Black Eyed Peas auf jeden Fall garantiert. Die getreue und langjährige Fangemeinde wird jedoch den musikalischen Mehrwert vermissen, mit dem die vier US-Amerikaner sonst stets aufwarten konnten. Es fehlt ein wenig der zündende Gedanke, die Prise Exklusivität à la „I Gotta Feeling“, die die Peas in ihrer bisherigen Karriere ausgezeichnet haben. Die angekündigte Kreativpause könnte ähnlich wie die vorangegangene einen frischen Wind in die Band bringen. Ein eventuell damit verbundener Stilwechsel zu mehr Funk und RnB – quasi back to the roots – würde sicherlich auch so manch eingefleischten Fan verzücken.
3/5
VÖ: 24.06.2011
Interscope Records (Universal Music)
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