R.I.O. – Sunshine
Endlich ist es soweit. Die Sommer-Dance-Kombo R.I.O. veröffentlicht ihr erstes Album „Sunshine“. Begonnen hatten „Manian“ Reuter und „Yanou“ Pfeifer, das Produzenten-Team das auch hinter Cascada steckt, ihr erfolgreiches Projekt Ende 2007 mit einer clubbigen Neuauflage des „Samba De Janeiro“-Themas. Mit „Shine On“ landeten sie kurz darauf ihren ersten großen Hit. Seitdem sind (inkl. der B-Seiten) insgesamt 13 Songs unter R.I.O. erschienen, die nun alle auf „Sunshine“ enthalten sind.
Man ahnt schon, dass das Album neben den erwähnten Singles wenig Platz für Neues bietet. In der Tat ist es auch nur der Song „Open Up Your Heart“, der wirklich neu ist. Dafür handelt es sich hierbei um einen richtig guten und nahezu klassischen R.I.O.-Song. Gesungen wird er von dem gebürtigen Londoner Tony T, welcher durch mehrere Hits zum Main-Sänger des Projektes geworden ist. Dank der melancholischen Piano-Melodie fällt dieser neue Song besonders auf und wir hoffentlich als nächste Single die Hit-Kollektion vollenden.
Natürlich bietet nur ein neuer Song wenig Kaufanreiz für Fans. Dieses „Best Of“ richtet sich aber sowieso weniger an die Fans, sondern eher an alle, die von R.I.O. bislang nur die größten Chart-Hits kannten. Viele der Singles, wie die tolle EP mit „Can You Feel It“, „One Heart“ und „Lay Down“ im letzten Jahr sind ja auch völlig untergegangen.
„Sunshine“ ist daher eine tolle Sammlung, die zudem die Bandbreite des Projekts zeigt. Diese geht nämlich weit über die doch recht ähnlichen Sommer-Dance-Songs „Shine On“, „When The Sun Comes Down“, „After The Love“ und „Serenade“ hinaus. So passt sich „Hot Girl“ dem aktuellen Guetta-Rap-Sound an, während „Watching You“ und „Something About You“ – beide mit Sängerin Liz Kay – zwei melodische House-Groover geworden sind. Die beiden aktuellen Singles „Like I Love You“ und das Dance Nation-Cover „Miss Sunshine“ konzentrieren sich dagegen wieder mehr auf klassichen Dance-Sound.
Klar, dass dieses Album ohne ein paar Remixe nicht komplett wäre und so gibt es zum Abschluss neben einem Mix der aktuellen Single die beiden Spencer & Hill Remixe zu „De Janeiro“ und „Shine On“, die R.I.O. zu Beginn in den Clubs vorangetrieben haben.
Man kann also festhalten: Für den Fan ist das Album „Sunshine“ allenfalls eine nette Best-Of-Collection. Für alle andere ist dies ein tolles Sommer-Album mit 17 wirklich tollen Dance-Tracks. Hier gibt es keine sinnlosen Füller zum weiterdrücken, sondern eine Stunde sommerlichen Dance-Sound. Die Titelwahl des Albums hätte daher besser kaum sein können. Denn was wäre ein Sommer ohne „Sunshine“?
VÖ: 13.05.2011
Kontor Records / Tiger Records / Zooland Records (Edel Music Distribution)