Yuksek – On A Train
Wie Yuksek die Promo-Kampagne zur ersten Single aus seinem im Juni erscheinenden neuen Album „Living On The Edge Of Time“ aufgezogen hat, war schon clever. So wurde eine eigene ‚Mega Mystery Band‘ ins Leben gerufen – ein musikalisches Mysterium mit dem fantastischen „On A Train“ als stark gehyptes Video. Was in der Indie-Online-Welt hohe Wellen geschlagen hat, erscheint nun auch endlich als Download-EP. Dabei stellt sich eine Frage: Funktioniert der Song auch ohne mysteriöse, gewogen abgehobene Hintergrundgeschichte?
Bei „On A Train“ an sich ist es kein Problem, hat der Franzose damit doch seinen bisher besten Song geschrieben und produziert. Zu knackigem Dancepop – bedeutungsschwangere Vocal-Samples zum Auftakt inklusive – trägt er seine Verse vor, während das Leben an ihm vorbeizieht, wie man im charmanten Video hervorragend sehen kann. Musikalisch setzt er trotz mächtigen Beats auf leichtfüßige Sounds und einen überlebensgroßen Refrain, der – entsprechend geremixt – auch auf Ibiza gut stattfinden könnte. Klingt in etwa so, als ob sich Daft Punk, MGMT und Sébastien Tellier ein Ferienhaus mieten und dort stundenlang jammen würden.
Die B-Seiten gehen in Ordnung. Zwei neue Songs – das verhältnismäßig düstere „Dead Or Alive“ mit pointiertem Understatement und Passion Pit-Madness, sowie das mächtig an Daft Punk und Cassisus erinnernde Instrumental „Mister Dangerous“ – zwei eher unnötigen Remixes von „On A Train“ und eine dazugehörige Coverversion von ALB (semi-akustischer Indie-Pop, angenehm reduziert) komplettieren das Paket. Mit „On A Train“ an sich kann nichts davon auch nur annähernd mithalten, macht aber zumindest Laune und lässt auf „Living On The Edge Of Time“ hoffen. Der Titeltrack ist auf jeden Fall Royalty, ein echter Sommerhit-Kandidat.
4/5 | DL-Single
VÖ: 27.05.2011
Universal Music
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