Bruno Mars – The Lazy Song
Zur rechten Zeit am rechten Ort. So oder so ähnlich ließe sich der kometenhafte Aufstieg des jungen Singer/Songwriters Bruno Mars aus Waikiki, Hawaii treffend beschreiben. Seine ersten beiden Singles „Just The Way You Are“ und besonders „Grenade“ schossen nur so durch die Decke, und auch das Debütalbum „Doo-Wops & Hooligans“ zündete auf Anhieb in den Charts weltweit. Mit „The Lazy Song“ koppelt der frisch gebackene Grammy-Preisträger nun einen Wohlfühlsong vom Feinsten aus, der den vorherrschenden Herzschmerz der Vorgänger beiseite drängt und Sommerfeeling pur verbreitet.
Seine hawaiianischen Wurzeln kommen dem 25-Jährigen dabei hörbar zugute. Der lässige Reggae-Track spielt nur so mit insulanischem Groove und der ohrwurmverdächtigen, gepfiffenen Melodie, die sich durch Einsatz von Ukulele und „Wohoohooo“-Lauten einen direkten Weg in die Gehörgänge bahnt. Textlich gesehen lässt Bruno Mars den Oberlangeweiler raushängen, was allerdings lediglich auf den Inhalt bezogen ist. Er preist den wohligen Zustand des Rumgammelns (neudeutsch: „Chillens“), des Nichtstuns und der Faulheit. Einfach Fernseher an, Hand in die Buxe und am besten noch ein hübsches Mädel an der Seite – fertig ist der perfekte Hangover-Tag. Sein Humor zeigt sich auch im Video zum Song, das mit den Affenmasken Erinnerungen an Meisterwerke von Peter Fox weckt. Ironischerweise lässt sich Mars, der als einziger lediglich eine Sonnenbrille trägt, sogar kaum von seinen Mitstreitern unterscheiden, was als weitere humoristische Note zu verstehen ist.
Nach teilweise bleischweren Balladen nimmt sich Peter Gene Hernandez (so sein bürgerlicher Name) mit „The Lazy Song“ selbst auf die Schippe, ohne auf sein großartiges Gespür für zeitgemäße RnB-Musik zu verzichten. Besonders sein Variantenreichtum, der auf anderen Albumtracks wie „The Other Side“ noch besser zur Geltung kommt, zeichnet ihn als kreativen und eigenständigen Künstler aus. Ob sich mit dem nach Sommerhit riechenden Song eine Nr.-1-Platzierung wiederholen lässt, wird sich zeigen. Fest steht nur eins: Bruno Mars wird seinen Weg im Musikbusiness weitergehen, und vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Fußstapfen eines Michael Jackson von jemand anderem ausgefüllt werden.
4/5
VÖ: 27.05.2011
Elektra Records (Warner Music)
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