Red Fang – Murder The Mountains
Auf der Suche nach ihrem ultimativen Sound sind Red Fang fündig geworden. Was das vor zwei Jahren veröffentlichte, selbstbetitelte Werk bereits angedeutet hatte, wird nun auf dem Relapse-Debüt „Murder The Mountains“ konsequent fortgeführt: Catchy und kaputt wie die Melvins, treibend und druckvoll rockend wie Alice In Chains und Queens Of The Stone Age. Das mächtige Riff wird vom Quartett aus Portland / Oregon zum Götzenbild verklärt, mächtiger Stonersound mit Rock-Einschlag und einem leicht auf Sludge schlielenden Auge exzessiv zelebriert. Dosen hin oder her.
Es ist eine gewaltige Energieleistung, die Red Fang auf ihrem Zweitling vollbringen. Über das monolithische „Malverde“ stampfen sie wie Men on a mission durch den Morast, zitieren die jüngere Mastodon-Vergangenheit und türmen Riff auf Riff, bauen einen martialischen Gitarrenwall auf, dem man nicht so recht zu entkommen vermag. ‚That’s a trick, I can’t believe that you’re falling for it‘ – hier lässt sich niemand blenden, hier geht es authentisch und direkt zur Sache, wie auch die Single (!) „Wires“, die quasi die Grenzen der US-Rockradios in metallischer Hinsicht zu sprengen vermag. Was für eine hochgradig eingängige Granate.
Ausgewogen und druckvoll pflügen der Portland-Vierer durch die Platte, reiht geschicht arrangierte Stoner-Wellenbrecher mit Hitcharakter („Number Thirteen“) an düstere, psychedelisch angehauchte Mini-Epen mit mystischem Äußeren und magischer Wirkung („The Undertow“ – Kyuss lassen grüßen). Und zwischendrin? Klopper wie „Dirt Wizard“ und „Painted Parade“, die mit Punk-Spirit auf absolute Zerstörung aus sind, neben dem gekonnt schwerfällig inszenierten Monolithen „Throw Up“ wie Grindcore-Ausflüge wirken in ihrer Vehemenz und Dringlichkeit.
Beinahe im Vorbeigehen klatschen Red Fang eine der besten Stoner-Platten des noch jungen Jahres hin, auch wenn „Murder The Mountains“ alles andere als eine solche ist. Gerade die punkige Energie, gepaart mit beinahe doomigen Ausflügen, sorgt für Spannung und Abwechslung, lässt das Album vor Spannung vibrieren, ja beinahe erzittern. Definitiv eine der besten Relapse-Platten der letzten Monate, ein rifftastischer Nackenschlag. Davon bitte schnell mehr. Viel mehr.
VÖ: 29.04.2011
Relapse Records (Rough Trade Distributions)
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