Fenech-Soler – Fenech-Soler

Fenech-Soler

Groove Armada sind Schuld. Wer auch sonst? Zwar haben sie dieses Mal keinen wackelnden Hinterschinken entdeckt, wohl aber Fenech-Soler, die sie letztes Jahr mit auf Tour genommen und Sänger Ben Duffy die Vocals für ihre Single „Paper Romance“ einsingen haben lassen. Die britische Hypepresse schlägt zu, der Plattenvertrag ist unter Dach und Fach, das Debütalbum „Fenech-Soler“ steht bereit und erscheint mit beträchtlicher Verzögerung nun auch hierzulande.

Der Ansatz der vier Briten ist mit Groove Armade nur rudimentär zu vergleichen und bewegt sich ein wenig in Richtung tanzbarere MGMT, Empire Of The Sun und The Naked And Famous – „glammiger“ Electro-Pop mit starken Dance- und Indie-Anteilen. Hits haben Fenech-Soler zumindest mehr als genug am Start. „Lies“ ist ein funkiges Beast, das gemächlich über eine beinahe unscheinbar wirkende Strophe einen sanften Einstieg findet und im Refrain hektische Bewegungen zulässt. „Stop And Stare“ ist das große Gegenteil, wirkt wie ein klassischer Dance-Pop-Song, will sich gleichzeitig dem Dancefloor offen und dabei doch eingängig und clever genug fürs Radio bleiben – gerade in instrumentaler Hinsicht ein Renner.

Gerade die Bandbreite beeindruckt bei Fenech-Soler. Problemlos stehen hier balladesk angehauchte Tracks („Contender“) neben treibenden Dance-Ausflügen mit Funk-Note („Battlefields“). „The Great Unknown“ mit seinem Britpop-Piano hat sogar Potential zu einem Charthit, während die aktuelle Single „Demons“ all das verkörpert, was man sich von zeitgemäßem Electro-Pop erwartet. Sauber wird in Richtung dicker Refrain gearbeitet, der Hot Chip mit I Blame Coco zu verkuppeln versucht. Das Ergebnis ist schräg und doch verzaubernd, ein unorthodoxes Element im Airplay-tauglichen Format.

Im Electro-Pop-Universum muss man sich momentan keine Sorgen machen. Gute Veröffentlichungen in den verschiedensten Ausprägungen bringen genug Nachschub und decken sämtliche Facetten ab. Fenech-Soler kümmern sich mit ihrem selbstbetitelten Debüt um die Dance- und Funk-lastige Seite dieses Genres. Dicht wird Hit an Hit gereiht, bleibt kaum Luft zum Atmen. Starke Platte, starke Typen.

VÖ: 11.03.2011
B-Unique Recordings (Warner Music)

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