Cosmic Gate – Back 2 The Future

Cosmic Gate

1999 begaben sich die beiden DJs Bossi und Nic Chagall auf ihre musikalische Reise durch Raum und Zeit. Ihre spezielle Art Trance mit pumpenden Bässen zu verbinden verhalf ihnen damals sogar zu großen Chart-Hits. Genau diese Klassiker der frühen Zeit stehen auf dem Re-Work Album „Back 2 The Future“ im Mittelpunkt. Aber keine Angst – auch wenn solche Alben bei den meisten Dance-Acts eher eine billige Abzocke mit schnell produzierten, lauen Warm-Ups darstellen. Cosmic Gate bleiben ihrer Linie treu und zeigen, wie man es richtig machen kann.

Zugegeben so richtig groß ist die Auswahl an ganz großen Cosmic Gate-Hits nicht, um ein 19 Track starkes Remix-Album zu rechtfertigen. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass gerade die großen Klassiker wie „Fire Wire“ oder „Exploration Of Space“ bis zu vier Mal vertreten sind. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt an „Back 2 The Future“, denn alle Mixe sind liebevoll produziert und versehen die geliebten Melodien von einst mit aktuellen Sounds.

Mal mehr verträumt, mal knallhart haben sich für die Remix-Versionen große Namen zusammengefunden: Mit dabei sind die Kollegen von Duderstadt, Rank 1, Markus Schulz, Alexander Popov, Wippenberg, Robbie Riviera, DJ Delicious, Jochen Miller, Dimitri Vegas und Spencer & Hill. Dabei ist es nicht einfach einen besonderen Liebling herauszudeuten, da wirklich alle Remakes auf ihre eigene Art überzeugen können. Dagegen fällt es erstaunlich leicht, das Album komplett am Stück durchzuhören, ohne einen Track wegskippen zu müssen. Am schlechtesten schneidet beinahe der von Cosmic Gate eigenhändig neu angefertigte Remix ihrer größten Nummer „Exploration of Space“ ab, der das Album eröffnet und sogar als Single daraus dient. Dies liegt aber hauptsächlich daran, dass alle anderen Tracks nahezu perfekt daher kommen: Duderstadt setzt „Raging“ trancig in einen ganz neuen Gesangs-Rhythmus, während der Arty Remix von „Back To Earth“ mit seinen Sounds an alte RMB-Zeiten erinnert. Spencer & Hill zerflettern auf ihre bekannte Art die Main-Mellow von „Exploration Of Space“ mit Breaks und Electro-Beats und auch der „Dirty Hertz Rave-O-Lution Remix“, der beinahe technoid wie ein großes Spaceshuttle auf einen zudriftet, nimmt diese Nummer gehörig auseinander.

Genau das macht das Album also so besonders: Obwohl sich unter den 19 Nummern eigentlich nur 7 verschiedene Stücke befinden, klingt jeder Song anders und weiß zu verzaubern. Dennoch klingen alle Tracks sehr homogen und präsentieren den für Cosmic Gate typischen melodischen und pumpenden Trance-Sound. Langeweile kommt da niemals auf und befindet sich definitiv in einer ganz anderen Galaxy. Es ist geradezu erstaunlich mit welcher Ideenvielfalt die Remixer an die Tracks herangegangen sind.

Waren die letzten Veröffentlichungen eher melodiös und trancig, so bieten Cosmic Gate mit „Back 2 The Future“ eindeutig wieder verstärkt neues Material für die Tanzflächen – und das nicht nur für Fans von früher. Das über 100 Minuten starke Doppel-Album ist jedem zu empfehlen, der auf aktuellen Sound zwischen pulsierenden Progressiv-Trance und melodischem Electro steht. Schön, dass Nic Chagall und Bossi auch nach 12 Jahren noch für qualitative Musik aus Deutschland stehen, selbst wenn es „nur“ ein Remix-Album ist.

VÖ: 24.01.2011
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