Omnium Gatherum – New World Shadows
Omnium Gatherum waren, rein musikalisch, immer schon schwer zu verstehen. Basis für den Sound der fünf Finnen ist melodischer Death Metal, der mit progressiven, düsteren und gelegentlich sogar folkigen Elementen durchzogen ist – wie verspielte Swallow The Sun, wenn man es plakativ mag. Nach dem hervorragenden Album „The Redshift“ ist man nun bei Lifeforce Records untergekommen und veröffentlicht mit „New World Shadows“ den nächsten Leckerbissen.
„New World Shadows“ ist eine 52 Minuten lange Herausforderung an jegliche Metal-Hörkonventionen, mit denen am laufenden Band gebrochen wird. Mit „Everfields“ eröffnet ein gut neun Minuten langes Prog-Monster das Album, pendelt zwischen Katatonia-Flair, Insomnium-Drive und Dark Tranquillity-Melodik, von schmerz- und frusterfüllten Growls durchzogen. Nur eine Tür weiter wartet „Ego“, ein melodisches Highlight mit modernem Äußeren und Dream Theater-Gitarrensolo. Geht’s noch?
Die Balance zwischen Wutprobe, beinahe doomigen Zwischenspielen und verspielter Saitenakrobatik ist schwer zu halten, weswegen Songs wie die Video-Auskopplung „Soul Journeys“ und das episch angehauchte „Deep Cold“ durchaus abwerfen können. Zu krass sind die Sprünge, zu auffällig die bewusst eingesetzten Inkongruenzen. Natürlich ist es leichter sich einen Track wie das messerscharf solierte „The Distance“ einzuverleiben, doch in punkto Langzeitunterhaltung kann man es schwer mit den fünf Finnen aufnehmen.
Vielleicht ist „New World Shadows“ noch eine Spur ausufernder, verquerer und melodischer, noch weiter fernab vom Schuss und noch direkter. Omnium Gatherum machen es sich erneut schwer mit einer faszinierenden Platte, die viel Geduld und Sitzfleisch erfordert. Zeit mag Geld sein, doch hier lohnt sich die Investition – düster, bleiern, peitschend und progressiv anspruchsvoll in jeder Sekunde.
VÖ: 04.02.2011
Lifeforce Records (Soulfood Music)
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Was für ein Album! 😀 Mich hat das Album schlechthin begeistert. Fand aber auch das letzte schon umwerfend und höre liebend gern Katatonia und Insomnium 😉 Ich passe also wohl auch gut, in das genannte 😉
Klasse Album. Mehr gibts dazu nicht zu sagen. Bemmt gewaltig, aber ist sich auch nicht zu schade für ein paar fragile Melodien. Volltreffer!