Crowbar – Sever The Wicked Hand

Crowbar

Zurückgekehrt aus einer viel zu langen Auszeit sind die Sludge Metal-Pioniere Crowbar nach sechs Jahren Funkstille, in denen Frontmann und Mastermind Kirk Windstein vornehmlich mit Down und Kingdom Of Sorrow beschäftigt war. „Sever The Wicked Hand“ beweist eindrucksvoll, das der N.O.L.A.-Vierer absolut gar nichts verlernt hat. Der Sumpf ruft.

Was die druckvolle und fies groovende Single „The Cemetery Angels“ bereits angedeutet hat, bestätigt sich auf Albumlänge – Slowfood mit gelegentlich durchgedrücktem Gaspedal steht Crowbar immer noch, funktioniert für die Sumpf-Meister am besten. Im Titeltrack „Sever The Wicked Hand“ und dem manisch schwelenden „Protectors Of The Shrine“ haben Windstein und Mannschaft potentielle neue Live-Favoriten im Gepäck, die durch Tempoverschärfung und -verschleppung zur rechten Zeit exquisit funktionieren.

Apropos Windstein: Der Sludge-Altmeister wirkt seit seiner Arbeit mit Jamey Jasta an Kingdom Of Sorrow wie neugeboren. Wie ein angeschossener Behemoth schleppt er sich durch das Album, lässt sein monströses Organ den Raum ausfüllen. In einer kalten, stürmischen Nacht sorgt diese Stimme bei unvorbereiteten Hörern für Albträume. Die gelegentlich eingestreuten, versöhnlichen Parts (bspw. der instrumentale Teil in „As I Become One“) sorgen für Auflockerung, eignen sich aber vor allem dazu die dröhnenden Wutproben stärker zu betonen.

Auch wenn die Wartezeit auf „Sever The Wicked Hand“ beinah Social Distortion-Ausmaße angenommen hat – wenn das Endresultat so mächtig klingt, können Crowbar das gedrosselte Tempo ihrer Musik auch weiterhin auf ihre Albumpausen anwenden. Das Mini-Comeback ist mächtig, majestätisch, druckvoll und gespickt mit starken Songs. Nichts Neues. Dafür viel Gutes.

VÖ: 11.02.2011
Century Media (EMI Music)

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