Britney Spears – Hold It Against Me
It’s Britney, bitch! Die Königin der Skandale, Britney Spears, ist zurück und feiert ihr mittlerweile gefühlt 100. Comeback im unendlichen Pop-Business. Drei Jahre nach ihrem letzten Album „Circus“ orientiert sich die (so hört man) rehabilitierte Sängerin am Sound ihres 2007er Longplayers „Blackout“ und bringt den vor harten Beats nur so wummernden Clubsmasher „Hold It Against Me“ raus. Dabei springt sie, wie so viele Künstler vor ihr, auch auf den mit Lichtgeschwindigkeit fahrenden GaGa-ICE auf, vereint jedoch gleich mehrere Dance-Sounds miteinander und hebt sich somit von Nebenbuhlerinnen wie Ke$ha, Natalia Kills & Co. ab.
Gleich zu Beginn werden einem die pulsierenden Bässe nur so um die Ohren gehauen: Eine wilde Beatmischung aus den Bereichen Trance, Industrial und Schranz bringt die Boxen zum Beben. Nur wenige Sekunden später folgt die erste Strophe, in der man wie im gesamten Song überraschenderweise zum Großteil auf Autotune verzichtet. Über die Lyrics muss man nicht viele Worte verlieren: Partygirl trifft Boy in der Disse, ein bisschen Flirten hier, ein wenig Rummachen da, fertig (den Rest bitte frei Schnauze hinzudichten). Interessanter gestaltet sich da schon der Übergang zum Chorus. Der fällt nämlich verhältnismäßig ruhig aus und sorgt somit für einen scharfen Kontrast zwischen Britneys Vocals und dem anknüpfenden Monsterbeat.
Die zweite Strophe legt im Gegensatz zur ersten nochmal eine Schippe drauf und steigert sich nach und nach, ehe der Refrain erneut die Ruhe vor dem Sturm darstellt. Für den Mittelteil hat man sich für eine durch den Dubstep beeinflusste Hookline entscheiden, die von Spears gesprochen wird. Hier kommt auch das einzige Mal im gesamten Song der Vocoder stärker ins Spiel. Der finale Chorus würfelt im Folgenden alle nur denkbaren Zutaten für einen kraftstrotzenden Floorfiller zusammen und lässt dabei sogar Rave-Elemente durchscheinen. Nach knappen vier Minuten ist der Spuk ebenso plötzlich vorbei, wie er gekommen war.
„Hold It Against Me“ ist eine Single, die für Britney Spears zur absolut richtigen Zeit veröffentlicht wird. In Zeiten, in denen Electro scheinbar die halbe Musikwelt auffrisst, können die Zeichen für dieses Comeback nur auf Erfolg stehen. Geschrieben und produziert vom omnipräsenten Duo Max Martin und Dr. Luke, macht der Song definitiv hungrig auf ihr kommendes siebtes Album „Femme Fatale“ (welch passender Name). Und die vielfachen Meldungen über Downloadrekorde und weltweit hohe Chartspositionen des Titels lassen eines bereits jetzt klarstellen: Brit ist auch für Schlagzeilen außerhalb ihres Privatlebens gut.
4/5
VÖ: 18.02.2011
Jive Records (Sony Music)
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