Abraham – An Eye On The Universe

Abraham

Mit seinem Label Pelagic Records hat sich The Ocean-Mastermind Robin Staps nicht nur die perfekte Bühne für seine Band gebastelt, sondern präsentiert ähnlich faszinierende Projekte mit charmanter Schwermut und massig Gehirnschmalz. Das Schweizer Quintett Abraham wurde 2007 von Kruger-Gitarrist Jacques Vierdaz gegründet und steht für schweren Post Metal mit Sludge-Einflüssen. Fans von Baroness und Cult Of Luna sollten bei „An Eye On The Universe“ ihre Lauscher aufsperren.

Eingebettet in ein massives, druckvolles Gerüst aus wuchtigen Drums, dicken Gitarrenwänden und progressiven Psychoterror liegen Olivier Hähnels wütende Growls und schmerzerfüllten Schreie, die die Höllenfahrt gen Wahnsinn und Gummizelle zu dokumentieren scheinen. Der Opener „Coyote Versus Machine“ baut in dieses nervenaufreibende Gerüst noch ein verstohlenes Math-Riff ein, während der Mittelteil wie ein niemals enden wollender Gongschlag den letzten Nerv zieht.

In einer ähnlichen Gangart geht es weiter. „Astro Zombies“ zitiert The Ocean kurz vor der Selbstverstümmelung, während „Hellsinki“ die volle Düsternis des Sludge-Kosmos heraufbeschwört und schließlich im selbsterschaffenen schwarzen Loch verschwindet. Das zwischendurch eingestreute „The Statues“ wirkt dagegen wie Punk Rock in Reinkultur, gibt drei Minuten lang Vollgas und lässt Blackmail-Dynamik mit Torche-Wahnsinn kollidieren.

„An Eye On The Universe“ bietet eine knappe Dreiviertelstunde nervenaufreibende Spannung und musikalischen Psychoterror zwischen progressiven Todbringer und reinstem US-Sumpf-Metal. Abraham tun weh im positivsten Sinne, rauben Verstand und Atem. Mund abwischen, weitermachen, Gummizelle verlassen – Gehirnnahrung und Leckerbissen zugleich.

VÖ: 11.02.2011
Pelagic Records (Cargo Records)

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