Three Chord Society – Sanguinity
Punk Rock lebt in Deutschland, er röchelt nur ein wenig. Erste Wiederbelebungsversuche von Three Chord Society zeigen sich mehr als nur erfolgreich. Der Fünfer aus Bad Segeberg hat mit Guido Knollmann von den Donots einen Fürsprecher und Mentor geworden, der bei den Aufnahmen zum mittlerweile dritten Album „Sanguinity“ mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Prädikat: Besonders wertvoll.
Im Opener „Alright“ machen sich Euphorie und Aufbruchsstimmung breit. Three Chord Society wollen ganz nach vorne mit dieser Platte, was alles andere als abwegig erscheint. Pumpende Strophen, mächtig rockender Refrain, feine Melodien und eingängige Vocals – US-Sound mit norddeutscher Prägung. Die Single „The Swan Song“, das hibbelige „The Bright Side“ und das in die Ferne schweifende „Dead & Gone“ schlagen in eine ähnliche Kerbe. Knallen muss es, mitsingen sollte es sich auch lassen – die Hitdichte ist enorm.
Gelegentlich bricht das Quintett auch aus dem eingängig-punkigen Sound-CI aus. „Never Say Die“ baut balladeske Elemente ein und lässt eine gewisse Portion Sehnsucht zwischen den Zeilen durchscheinen, während das aggressive „I Am An Ocean“ gerade im furios gebrüllten Refrain an ältere Feeder-Platten erinnert. Ein Ausbruch zu viel? Dann her mit „Big Day Out“, einer richtig großartigen Hymne, die man spätestens ab dem dritten Durchlauf problemlos mitsingen kann.
Leidenschaft, Charme und ausgefeiltes Songwriting machen das 141records-Debüt „Sanguinity“ zu einem echten Leckerbissen. Three Chord Society schenken der deutschen Punkszene längst vergessenen geglaubtes, internationales Format und eine Latte an Hits, die an Itchy Poopzkid und die früheren Donots-Werke erinnern. Starker Stoff.
VÖ: 28.01.2011
141records (New Music Distribution)
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