Epic Fail Vol. 3: The Black Eyed Peas – The Time (The Dirty Bit)

The Black Eyed Peas

Finally, someone let me out of my cage – der Beast Blogger ist wieder dahaaaaa! Vermisst? Nein!? Ich euch doch auch nicht, meine kleinen Backslash-Maden. Kaum von der Leine gelassen, hetze ich durch die Musik-Landschaft wie Gary Glitter durch einen Kindergarten in Vietnam. Gewohnt dankenswerte Opfer: The Black Eyed Peas – drei Pseudo-Rapper in Lederjacke und eine Quoten-Schlampe mit einem Faible für Eigenurin. Niveau ist meine Handcreme.

„Bridging The Gap“, das waren ja noch Zeiten. Damals waren die Black Eyed Peas noch zu dritt und vor allem bei Studenten beliebt (sagt zumindest Wikipedia, das wo ja immer rechthaben tut), bevor dann Fergie als Studentenfutter hinzukommen ist und die Charts erobert wurden. Zuletzt mit David „Fuck Me, I’m Hapless“ Guetta, der als Timbaland-Nachfolger ganz Amerika mit Beats versorgt. Kreativität wird ja bekanntlich überbewertet und schmeckt nach Entensauce.

Jetzt also ein neues Album. „The Beginning.“ Knüpft nicht an „The E.N.D.“ an“. Weil andere Bedeutung. Ist aber elektronischer. Also noch elektronischer. Beginn einer neuen Ära. Und wirft eine Single ab, die mindestens so cool sind wie die Pornobrillen (Zitat: rote Firma), mit denen man durch die Großraumdissen tingeln könnte. Heißt „The Time (The Dirty Bit)“. Clever, Dirty Bit – was das wohl ist? Das Stückchen Fleckerlteppich, mit dem der letzte Batzen Integrität zugedeckt wurde? Ein Seitenhieb auf Fergies Bühnenperformance (Rudi, wasch dich)? Vielleicht doch ein Hauch eines schlechten Gewissens ob der schamlosen Demonstration musikalischen Diletanitsmus?

Aber nein, man unternimmt eine Zeitreise und sampelt „(I’ve Had) The Time Of My Life“ aus dem Kultstreifen „Dirty Dancing“. Und, wertes Fußvolk – hier wird kein Abfalleimer unbekotzt gelassen. Zunächst ein Hauch von Melodie, die an einen Gigi D’Agostino auf Crystal Meth erinnern, bevor eine dröhnende Stimme mit Eurodance-Schweißgeruch einen internationalen „Radio Smasher“ ansagt. Man muss den Black Eyed Peas zu so viel Ehrlichkeit gratulieren, denn spätestens jetzt gehen Millionen Empfangsgeräte weltweit zu Bruch.

Ob es besser wird? Ist der Papst katholisch? Also aus afrikanischer Durex-Sicht, versteht sich… Cue: Autotune, ebenfalls state-of-the-art und mit in einer gerechten Welt mit vererbbarem Führerscheinentzug zu bestrafen. will.i.am und Fergie ermorden den Refrain des Klassikers, bevor sich die Delinquenten in Party-Raps zu einem Aldi-Beat samt Lidl-Synthi üben. Somebody just put baby round the corner. Also um die Ecke gebracht. Get it? D’oh well… Natürlich ist auch das eine Art an den viel zu früh an Krebs verstorbenen Patrick Swayze zu erinnern. will.i.am ist übrigens im Sternzeichen… Fisch. Gut für ihn. Mein Name ist übrigens nicht Christoph Maria Grissemann.

Wäre das hier ein schlechter Scherz, man könnte vielleicht sogar lachen. Swagger wird auf Jagger gereimt, der Swag aufgedreht. E-Jay-Veteranen weltweit führen sich kollektiv ihre Soundkarten quer ein. Ja, liebe Kinder, diese Menschen verkaufen Millionen Alben weltweit und werden es auch dieses Mal tun. Schließlich haben die Black Eyed Peas mittlerweile so viel an Integrität gehamstert wie Thomas Gottschalk Kukident-Treuebonus-Rabattmarken.

„The Time (The Dirty Bit)“ ist seit dem 19. November als Maxi-CD erhältlich. Viel Glück.