Cee Lo Green – The Lady Killer

Cee Lo Green

Auch wenn der Name Cee Lo Green vielen hierzulande kein Begriff ist, hat der 36jährige Amerikaner bereits eine bewegte Karriere hinter sich. Er ist die Stimme von Gnarls Barkley, war an Seeeds Riesenhit „Aufstehn!“ beteiligt und arbeite mit Künstlern wie OutKast, Diddy und Common. Während sein erster großer Solohit „Fuck You“ die deutschen Singlecharts erobert, erscheint das bereits dritte Soloalbum „The Lady Killer“ – das erste seit sechs Jahren.

Interessanterweise ist „Fuck You“ – im Gegensatz zu den angeblich prüderen USA – hierzulande nur Bonus Track, während die zensierte Version „Forget You“ in das reguläre Album eingepflegt und die Band Of Horses-Coverversion „No One’s Gonna Love You“ gestrichen wurde. Das ändert jedoch nichts daran, das diese Mischung aus Soul-Pop, Funk und Post-Motown-Tribute unverschämt catchy ist und „The Lady Killer“ locker dominiert. Weitere Hits einer ähnlichen Größenordnung? Fehlanzeige.

Keine Sorge, Cee Lo Green hat einige großartige Songs am Start, die allerdings nicht nach offensichtlichen Charterfolgen klingen. „Bright Lights Bigger City“ lässt die 80er mit New Wave-Elementen aufleben, „Old Fashioned“ ist schleppend romantisch und bewegend. Die größte Entdeckung dieser Platte ist jedoch Selah Sue, die dem mit Bond-Hymnen-Charme ausgestatteten „Please“ mit ihrer souligen Stimme zusätzliches Leben einhaucht. Von der jungen Belgierin wird man hoffentlich noch einiges hören.

„The Lady Killer“ funktioniert vor allem als Gesamtkunstwerk zwischen Soul, Funk, Pop und Retro-Ausflügen, als Leckerbissen für Albumhörer. Cee Lo Green liefert nach seiner herausragenden Single eine Platte für Liebhaber, eine Zeitreise und gleichzeitig eine Plattform für ein junges, herausragendes Talent. Großes Kino.

VÖ: 19.11.2010
Atlantic Records (Warner Music)

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