Stupe-iT – Shadows Of A Lifetime
Geschichten begleiten uns unser ganzes Leben lang. Als Kind liebt man Märchen, hangelt sich später durch Fiktion in Buchform und genießt es, wenn jemand einen Schwank aus seinem Leben zum Besten gibt. Stupe-iT haben ebenfalls eine Geschichte zu erzählen. Ihr Debüt „Shadows Of A Lifetime“ handelt von Liebe, Freundschaft, Drogen, Depression und den Schattenseiten des Lebens.
Es ist gleichermaßen ambitioniert und riskant mit einem Konzeptalbum zu debütieren, ein Gesamtkunstwerk, bei dem jeder einzelner Song Teil eines großen Ganzen ist, gegen den Radioalltag von dreieinhalbminütigen Wegwerfprodukten zu stellen. Die skurrile wie packende Geschichte eines Ausreißers, der in die große Stadt flüchtet, um seiner problematischen Vergangenheit zu entkommen, wird in 15 Akten voller Höhen und Tiefen erzählt – der Protagonist wird zunächst zum Helden, verliebt sich später unglücklich und kehrt in seiner dunkelsten Stunde aus den Abgründen seiner selbst zurück, um Großes zu vollbringen.
Gekleidet werden die Songs in eine Mischung aus (Pop-)Punk, Emo, Rock’n’Roll und Musical, zusammengehalten durch einen Kinderchor, kleine Interludes und die dröhnende Stimme eines Erzählers. Für ein Debütalbum ist „Shadows Of A Lifetime“ ob seiner Opulenz (Keyboards, Chöre, komplexe Polyphonie) erstaunlich kompakt gehalten und dürfte vor allem Fans von My Chemical Romance, Green Day und Box Car Racer ansprechen.
In Gesamtkunstwerk „Shadows Of A Lifetime“ entdeckt man immer wieder einzelne Spitzen, die auch aus dem Zusammenhang gerissen funktionieren könnten – die erste Single „Shadowboy“ mit ihrem angepunkten Refrain, das riffgesteuerte „Halloween“, „Here To Blame“ mit seinen multiplen Stimmungswechseln und dem wuchtigen Riff, sowie das radiotaugliche „What About Us“. Seine volle Kraft entfaltet das Stupe-iT-Debüt allerdings erst dann, wenn man es von vorne bis hinten ohne Unterbrechung durchhört.
„Shadows Of A Lifetime“ verlangt Zeit, Geduld und volle Aufmerksamkeit, die man als junge Band viel zu selten bekommt. Das Konzept ist stimmig und schreit nach einer Fortsetzung, die Songs auf den Punkt und amtlich produziert, die Referenzen greifbar, ohne dabei an Eigenständigkeit einzubüßen. Fortsetzung folgt.
VÖ: 01.10.2010
crater8records (Hoanzl)
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