The Happy End – Echoes Of Jericho

So ein Album wie „Echoes Of Jericho“ kommt nur alle paar Jahre reingeschneit, dann dafür aber gleich aus deutschen Landen. Wobei, so verwunderlich ist die Herkunft von The Happy End – bestehend aus (ehemaligen) Mitgliedern von Beige GT, Seasidestars, MioMyo und Sexo y Droga – keineswegs, denn die Mischung aus Indie, Electro, Prog und Psychedelic (irgendwo in der Oberpfalz hält jemand ein ‚Krautrock‘-Schild in die Höhe) ist beinahe typisch untypisch genug.

Von der ersten Sekunde an weiß der überaus dichte, beinahe erdrückende Sound zu überzeugen, wobei vor allem die Gitarrenwände mit unheimlicher Intensität punkten können. Forsters Vocals hingegen bedienen eher die etwas entspanntere Indie-Brigade, während Feedback-Schleifen in den Krieg ziehen. Die Rede ist vom Opener „Polarbear“, der irgendwo zwischen Sonic Youth, The Verve und The Twilight Sad seine Magie entfaltet.

Mittlerweile wurde man höchstoffiziell in den Bann dieser Platte gezogen, gelegentlich von kurzen, vornehmlich elektronischen Interludes bombardiert. Es sind dies dringend benötigte Verschnaufpausen, nachdem Songs wie „All Different Drugs“, „Endscapes“ und „At Least“ durch ihre Eindringlichkeit ihre Umgebung gleichermaßen umgarnen und zerstören. In diesen Echowänden hängen die Emotionen einer ganzen Generation.

Wahrlich ist „Echoes Of Jericho“ der perfekte Titel für diese Platte, denn The Happy End klingen über weite Strecken, als ob sie die Stadtmauern Jerichos höchstpersönlich zum Einsturz bringen würden und den Lärm des zusammenbrechenden Gewölbes in minutenlange Feedbackwellen einarbeiten würden. Anders gesagt: Riesenplatte. And Gänsehaut for all.

VÖ: 06.08.2010
Festplatten / RDS (Cargo Records)
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