Ed Kowalczyk – Grace
Live sind am Ende. Nicht Live-Auftritte an sich, sondern die amerikanische Alternative-Rock-Legende. Die Band wurde (höchstwahrscheinlich) aufgelöst, Sänger Ed Kowalcyzk verklagt. Unbeeindruckt davon legt die große Stimme von Alben wie „Throwing Copper“ und „Secret Samadhi“ aktuell „Alive“ vor, das erste Soloalbum. Parallel dazu erscheint die Download-Single „Grace“.
Tatsächlich handelt es sich hierbei um den einzigen verwertbaren Song der Platte, natürlich mit dem für Kowalczyk typischen Pathos. Man sieht ihn direkt vorm inneren Auge, wie er mit ausgebreiteten Armen an einer Klippe steht und seine Verse in die weite Welt hinaus schreit. Wie Scott Stapp von Creed, nur ohne wallende Mähne. Genauer gesagt: mit gar keiner Mähne.
Die Idee zu „Grace“ kam Kowalczyk während der Berichterstattung zum Erdbeben in Haiti, wo er bei all dem Leid immer wieder ein hoffnungsvolles Glitzern in den Augen der Geschädigten erkennen konnte. Entsprechend wechselt der Song zwischen melancholischer Düsternis und Hoffnung, einem sich Aufraffen im Refrain, der explosiv rockig in Szene gesetzt wurde, perfekt in die US-Rock-Landschaft passt. Natürlich vollgepackt mit Pathos, aber in seiner Simplizität und Direktheit packend, bewegend und in manchen Momenten sogar authentisch. Kowalczyk kann es also doch noch.
4/5 | DL-Single | 09.07.2010
earMUSIC (Edel Music Distribution)
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