Ozzy Osbourne – Scream
Ozzy Osbourne ist und bleibt unkaputtbar. Während sich sein etwas zweifelhafter Dokusoap-Ruhm weiterhin hält, hat der Freund aller Fledermäuse den Nachfolger zum 2007 erschienenen „Black Rain“ am Start. „Scream wurde gemeinsam mit Kevin Churko geschrieben, der dem Ozzmeister das beste Album seit beinah zwei Dekaden auf den Leib zimmert.
Vor allem mit den ersten drei Songs machen Churko und Osbourne „Scream“ zu einem potentiellen modernen Klassiker In „Let It Die“ darf sich Neu-Gitarrist Gus G. (Firewind) vollends austoben, während auch Adam Wakeman (Sohn des Yes-Keyboarders Rick Wakeman) mit seinen prominenten Finger in die Tasten klopft. Nach dieser ellenlangen Hymne wirkt die Single „Let Me Hear You Scream“ beinahe konventionell, gibt dreieinhalb Minuten lang Volldampf und lebt von einem schier übermenschlichen Riff. An „Soul Sucker“ dürften dann auch alte Black Sabbath-Fans große Freunde finden – doomig, schwermütig, massiv; ein bleiernes, britisches Monster.
Ob Balladen wie „Life Won’t Wait“ und „Time“ (neben „I Love You All“ der einzige Ausfall dieser Platte) oder Wuchtbrummen wie „Diggin‘ Me Down“ (druckvoll, einprägsam, hymnisch, brutal – eine Schönheit mit Damenbart) und „Fearless“ – „Scream“ schindet mächtig Eindruck. Kein „Dreamer“, kein Radiohit, keine Gaststars – Ozzy Osbourne zeigt sich auch 40 Jahre nach seinem Debüt mit Black Sabbath scheinbar kaum gealtert. Ein wenig Werbung an dieser Stelle: „I Am Ozzy“ kaufen und lesen – göttliche Autobiographie. „Scream“ ist ein mehr als nur adäquater Soundtrack dazu.
VÖ: 18.06.2010
Epic Records (Sony Music)
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