Killing Joke – In Excelsis
Fans werfen sich ehrfürchtig in den Staub, Genießer schnalzend anerkennend mit der Zunge – 30 Jahre nach ihrem Debütalbum gibt es neues Material von Killing Joke im Original-Lineup. Was für ein Monster Jaz Coleman, Geordie, Youth und Paul Ferguson im September veröffentlichen werden, ist noch unklar. Kommt es auch nur annähernd an die Qualität der neuen EP „In Excelsis“ herankommen, darf man sich auf einen heißen Herbst gefasst machen.
Alleine schon wegen dem Titeltrack „In Excelsis“ lohnt sich der Kauf dieser EP – eine beeindruckend zynische und doch unheimlich eingängige Hymne über Menschenrechte, die es wohl nur „In Excelsis“ (dt. „in himmlischen Höhen“) tatsächlich gibt. Jaz Coleman nimmt den Taktstock in die Hand und chantet sich durch diese bewegenden, hochgradig melancholischen fünf Minuten. Und tatsächlich, was Geordie, Youth und Paul Ferguson musikalisch zelebrieren, erinnert ganz stark an die Anfänge in den 80ern.
„Endgame“ gibt sich hernach deutlich schroffer und infernaler, scheint ein wenig die Brücke zum letzten Studioalbum „Hosannas From The Basements Of Hell“ und dessen deutlich härteren Sound zu schlagen. In „Kali Yuga“ lassen sich bereits Sprengsel der KJ’schen Vorliebe für tanzbare Klänge erkennen, die „Ghost Of Ladbroke Grove“ (vor allem in der exklusiv auf der CD-Ausgabe erhaltenen Dub-Version) formvollendet ins Reggae- und eben Dub-Territorium transportiert.
Ohne Frage handelt es sich hierbei um Killing Joke in Reinkultur. Die Songs auf „In Excelsis“ sind nicht nur durch die Bank genial, sondern atmen vor allem auch den Geist der Anfangstage. Wenn man nun noch aus Bandkreisen hört, dass die Songs vielleicht gar nicht erst auf dem kommenden Album („Killing Joke 13: Feast Of Fools“) erhalten sein sollen, kann man sich nur verwundert am Hinterkopf kratzen und fragen, was denn das hier noch toppen soll. Ohne Frage, Killing Joke werden auch diese Hürde locker meistern.
4,5/5 | VÖ: 02.07.2010
Spinefarm Records (Soulfood Music)
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