Stone Temple Pilots – Stone Temple Pilots
Mit einer gewissen Skepsis wurde das Comeback der Stone Temple Pilots aufgenommen. Würde das kalifornische Rock-Powerhouse noch einmal zu alter Form zurückfinden? Und, vor allem: Würde Scott Weiland nach seinen langjährigen Drogen-Problemen und dem unrühmlichen Abgang bei Velvet Revolver noch einmal seine Magie entfalten können? Das schlicht „Stone Temple Pilots“ betitelte Album beantwortet beide Fragen mit einem klaren, lautstarken „Ja“.
So unscheinbar die Platte beim ersten Durchlauf wirken mag, so mächtig und charmant ist das Gros des Materials bei näherer Betrachtung. „Between The Lines“ ist großartiger, hochtrabend rockener Opener, der sich wage auf Weilands Drogenvergangenheit bezieht – nicht der einzige Track, der ein relativ positives musikalisches Auftreten durch düstere Textelemente ins Gegenteil verkehrt – siehe beispielsweise „Peacoat“, eine der wenigen Schwachstellen auf „Stone Temple Pilots“.
„Huckleberry Crumble“, „Hickory Dichotomy“ und das hymnische „Dare If You Dare“ bilden so etwas wie den Kern des Comeback-Albums. Besonders hier rollen die DeLeo-Brüder den Retro-Charme der zwölf neuen Songs wie einen roten Teppich aus. Leichte Parallelen zu Led Zeppelin und den Beatles sind natürlich omnipräsent. Solange man kein zweites „Core“ und „Purple“ erwartet, stattdessen aber das luftig-lockere „First Kiss On Mars“ als potentiellen Alternative-Sommerhit 2010 akzeptiert, dürfte man auch sehr entspannt fahren.
Einfach machen es sich die Stone Temple Pilots keineswegs. Ihr selbstbetiteltes Werk versucht keineswegs den Geist der kultigen Grunge-Phase wiederzubeleben, sondern setzt auf beinahe klassisch anmutenden Rock mit einem Scott Weiland, der sich mehr und mehr als traditioneller Crooner zu verstehen scheint. Mit ein wenig Zuwendung und Geduld entfaltet sich „Stone Temple Pilots“ zu einem Kandidaten für die Rock-Polls dieses Jahres. Unverhofft kommt eben doch oft.
VÖ: 21.05.2010
Atlantic Records (Warner Music)
Stone Temple Pilots @ musicload | @ Amazon kaufen
Bin insgesamt betrachtet enttäuscht von der Platte. Irgendwie will der Funke nicht überspringen, außer „Dare If You Dare“ und „First Kiss on Mars“ hat mich da kein Track wirklich überzeugt. Schade..