Annemie – Animal Instinct

Annemarie Eilfeld war die Skandalnudel der 2009er-Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“, berüchtigt für Zickereien und peinliche Bikinifotos in der BILD-Zeitung. Doch während die brav-biederen Finalisten Schuhmacher und Kreuz schon fast wieder in der Versenkung verschwunden sind, startet die Drittplatzierte jetzt erst richtig durch. Allerdings nicht unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern als Annemie, gesprochen wie „enemy“ – Feind. Ein bisschen Provokation muss schließlich sein.

„Animal Instinct“ heißt ihre erste Single, die sie in diesen Tagen bei X-cell Records veröffentlicht. Dem Label, das vor knapp zehn Jahren Sarah Connor zur deutschen Pop-Queen machte. Hat man mit Annemie vielleicht schon eine potenzielle Nachfolgerin im Hinterkopf? Das Debüt der 20-Jährigen ist in jedem Fall vielversprechend: Ein wuchtiger Trommelrhythmus gibt den Takt an, animalisches Brüllen und Heulen, dann legt Annemie los. Im energiegeladenen Refrain gesellen sich Gitarren dazu, die der bis dahin dance-poppigen Uptempo-Nummer eine rockige, kantigere Facette verleihen. Auch die Interpretin passt sich den Stilwechseln an, singt mal kraftvoll und entfesselt, danach wieder sanft und verführerisch. Für einen richtigen Überraschungseffekt sorgt jedoch vor allem die hohe Qualität der Produktion. Der 4-minütige Track klingt durchdacht, professionell umgesetzt und orientiert sich stark an den internationalen Standards – damit punktete auch schon Sarah Connor. Von der gebrandmarkten Annem(ar)ie mag man natürlich halten, was man will, aber ihr „Animal Instinct“ ist ein wirklich überzeugendes Pop-Debüt. Das muss man ihr einfach lassen.

3,5/5
VÖ: 14.05.2010
X-cell Records (Universal Music)

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