Band Of Skulls – Baby Darling Doll Face Honey
Das Internet ist für so manche musikalische Erfolgsgeschichte verantwortlich – man denke an die Arctic Monkeys und Gnarls Barkley. Umgehend wird auch Band Of Skulls dieser Liste hinzugefügt. Ihre Debüt-Single „I Know What I Am“ wurde bei iTunes UK als „Free Track of the Week“ vorgestellt, mittlerweile über 400.000mal verkauft, und mit einem Platz auf dem Soundtrack zum Teenie-Blockbuster „Twilight“ belohnt. Das dazugehörige Album „Baby Darling Doll Face Honey“ beweist allerdings, dass das Trio aus Southampton alles andere als ein One-Hit-Wonder ist.
„Baby Darling Doll Face Honey“ ist eine Sammlung knackiger Rock’n’Roll-Tracks und bewegenden, semi-romantischen Blues-Songs, deren Besonderheit die Stimmen von Russell Marsden und Emma Richardson ausmachen – zwei Meister ihres Fachs, die abwechselnd miteinander, nebeneinander und gegeneinander singen. Daraus bezieht der Opener „Light Of The Morning“ seine knisternde Spannung, das bereits erwähnte „I Know What I Am“ sein Sex-Appeal und der Noise-Road-Song seine zerstörerische Energie.
Für ein Debüt ist die Hitdichte enorm. „Death By Diamonds And Pearls“ ist ein wuchtig aufstampfender Garage-Rocker mit Jack White-Solo, „Patterns“ klingt nach Spinnerette mit mehr Dreck, während „Dull Gold Heart“ gemächlich in Mudhoney-Gefilde einzieht. Großes Highlight ist allerdings der Rausschmeißer „Cold Fame“ – ein mitreißendes, herzerwärmendes Duett Marsdens und Richardsons, die sich voll und ganz dem Blues hingeben, die The Verve und die Jon Spencer Blues Explosion mit wachsender Begeisterung zitieren, nur um sich schlussendlich schwer atmend in den Armen zu legen.
So schroff Band Of Skulls mit ihren stark verzerrten Soli und Noise-Teppichen gelegentlich auch agiert, die wahre Schönheit von „Baby Darling Doll Face Honey“ liegt in seiner Fragilität, in der unterschwelligen sexuellen Spannung der beiden Protagonisten, die sich sämtliche Facetten des Blues Rock ihrer knisternden Romantik unterwerfen. Leidenschaft mit Gitarren – ein erfrischendes Debüt.
VÖ: 22.01.2010
You Are Here Music / ADA (Warner Music)
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