The Killers – Live From The Royal Albert Hall
Natürlich könnte man zynisch sein. Das Weihnachtsgeschäft naht und zahlreiche Spezialität werden abgeworden. Best-of-Alben, Raritäten-Sammlungen, Live-CDs und -DVDs – man will ja das Neueste seiner Lieblinge haben, am besten unterm grünen Bäumchen. Aber langsam! „Live From The Royal Albert Hall“ ist kein liebloses Konsumgut, sondern ein Highlight eines Konzertmitschnitts, ein kleines Kunstwerk, wie es eben nur The Killers kreieren können.
Gleich eine CD und eine DVD werden in einem kombinierten Package präsentiert mit dem kompletten Konzert aus der altehrwürdigen Royal Albert Hall in London. Mit „Human“ gibt es den obligatorischen Hit zu Beginn, auch „Somebody Told Me“ kommt recht früh. Dann erst einige Songs des aktuellen und betourten Albums „Day & Age“, unter anderem „The World We Live In“, „This Is Your Life“ und „I Can’t Stay“. Stark hingegen: auch das Raritätenalbum „Sawdust“ ist mit „Sweet Talk“ und dem Joy-Division-Cover „Shadowplay“ vertreten.
In der zweiten Hälfte erhöht sich die Hitdichte drastisch. Zunächst „Spaceman“ und „A Dustland Fairytale“, dann ein krachendes Finale mit „Read My Mind“, „Mr. Brightside“, „All These Things That I’ve Done“, „Jenny Was A Friend Of Mine“ und „When We Were Young“ – die Setlist lässt keine Wünsche offen. Wer sich allerdings an die Radio- und Indie-Disco-Hits in ihren makellosen Studioversionen gewöhnt hat, wird erst einmal schlucken. Nicht nur, dass die Live-Umsetzungen deutlich schroffer und wuchtiger wirken (der Mix von Stuart Price macht sich bezahlt), Brandon Flowers‘ Stimme klingt wesentlich nasaler, etwas schief und dennoch – oder vielleicht gerade deswegen – ein Stückchen sympathischer.
Die DVD-Ausgabe von „Live From The Royal Albert Hall“ hat neben dem kompletten Konzert noch einige Zuckerl zu bieten. So gibt es neben fünf auf verschiedenen Festivals mitgeschnittenen Songs eine Dokumentation mit einem Blick hinter die Kulissen, sowie Interviews mit Fans und Crew. Summa summarum eine runde Sache, ein hochwertiges Package im Killers-Style. Wer dennoch Angst vor dem Konsumterror hat, rennt im Kaufhaus am Lebkuchenstand vorbei und greift sich „Live From The Royal Albert Hall“ sofort. Ho ho ho!
VÖ: 06.11.2009
Island Records (Universal Music)
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Ich bin kein Freund von Livealben,ich mag lieber den perfekten Studiosound und das Livealbum von den Killers-für mich gehören die zum goldenen Dreieck mit Muse und Keane-ist sehr gemischt ausgefallen.Der Sound ist zum Teil nackter,und zum Teil überladen.“Somebody told me“ z.B. fällt grauenhaft aus,und „Read my mind“ gefällt mir sehr gut.Das mit der Stimme stimmt schon…
Allerdings werden in der Kritik die Albumtracks etwas negativ beurteilt,ich finde die genannten Songs gehören auch zu den absoluten Highlights.Das ist aber natürlich immer Geschmackssache.
Ich sehe keine Kritik an der Setlist – diese lässt meiner Meinung nach ja keine Wünsche offen. Ist ja auch logisch, dass das aktuelle Album entsprechend häufig gespielt wird, weswegen ich es genial finde, dass vom der Raritätenplatte zwei Tracks gezockt werden. Du musst da wohl was falsch verstanden haben. 😉
Hab’s ja net böse gemeint.*g*
„Dann erst einige Songs des aktuellen und betourten Albums “Day & Age”, unter anderem “The World We Live In”, “This Is Your Life” und “I Can’t Stay”. Stark hingegen: auch das Raritätenalbum “Sawdust” ist mit “Sweet Talk” und dem Joy-Division-Cover “Shadowplay” vertreten.“
Das hört sich halt so an,als wären die Nummern aus dem aktuellen Album eher schwach.
Was ich mit meinem letzten Kommentar ja entsprechend erläutert habe. 😉