QTom: Goodbye, MTViva

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Musik-TV war einmal In. Inzwischen ist es das wieder, hat sich allerdings komplett ins Internet verlagert. Dabei dürfte es jede neue Idee schwer haben, sich gegen die YouTubes dieser Welt zu behaupten. „QTom“ versucht es trotzdem und verfolgt dabei einen simplen, aber viel versprechenden Ansatz.


Das Programm des Senders auf Browserbasis besteht ausschließlich aus Musik-Clips. „Ob Alternative-Rock-Channel, die aktuellen Hits am Stück, ruhige Loungemusik zum Chillen, Classic-Rock, Old-School Hip Hop – hinter QTom verbergen sich tausende personalisierbare Musiksender“, versprechen die Macher. Ihr Clou sind individuell einstellbare Regler. Über diese kann der User steuern, ob sein Programm eher Klassiker- oder neulastig, musikalisch lieber getragen oder temporeich sein soll. Entsprechend kategorisierte Videoclips werden selektiert und als fortlaufendes Programm präsentiert.

Nach dem Launch im Mai dieses Jahres, befindet sich das ehrgeizige Projekt freilich noch im Aufbau. Die einzelnen Channels sind noch nicht alle online. Allerdings verfügt man mit dem ehemaligen „Head of Music“ von MTV2Pop und VH-1, Jan Klische, über einen erfahrenen Fädenzieher im Hintergrund. Weiterhin besteht eine Kooperation mit den Fantastischen Vier, die ihren eigenen Special Channel präsentieren. Ganz aktuell eröffnen Billy Talent und Bela B den Rock-Kanal, während sich bereits für die nächsten Wochen ein Elektro- & Dance-Channel ankündigt.

Was macht QTom weiterhin interessant? Das Drumherum erscheint im Verhältnis zu anderen Plattformen äußerst minimal – aber frisch zugleich. Auf das Nötigste reduziert, eröffnet sich dem User quasi ein TV-Screen. Die visuelle Qualität besticht. Auch der Sound: Während YouTube in Mono und 64kb/s vor sich hinkrebst, beglückt QTom all jene, die mit Dolby-Sourround-Anlage unterwegs sind. Als technische Grundvoraussetzung sollte man über einen DSL-Anschluss mit mindestens 768 Kbit pro Sekunde verfügen. Ferner benötigt der Browser das kostenlose Plug-In Silverlight für die hochauflösende Videodarstellung.

Das Konzept hat Potential, sollte allerdings fokussiert vorangetrieben werden. Denn die (bevorstehende) Verschmelzung von Musik-Mattscheibe mit WWW-Interaktion hat gerade hier ihren Reiz. Nur einen Fehler sollten die Macher von QTom nicht machen: ihren musikalischen Fokus in Kommerz oder abseits von Videoclips verlieren. – Denn so könnte der endgültige Schritt zum Abschied von MTV und VIVA tatsächlich gelingen. [http://www.qtom.tv]

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