Kate Ryan – French Connection

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Die französischsprachigen Coverversionen – für Kate Ryan waren sie von Beginn an Fluch und Segen zugleich. Einerseits bescherten ihr die Dance-Interpretationen von „Désenchantée” und „Ella Elle L’a” europaweite Erfolge, andererseits wurde Kate seit jeher auf eben diesen Stil reduziert, eigene Titel floppten. Nichtsdestotrotz widmet die sympathische Belgierin ihrem charakteristischen, frankophonen Dance-Pop ein ganzes Konzeptalbum, das den bezeichnenden Titel „French Connection” trägt.

Darauf blickt Kate Ryan in erster Linie auf ihre großen Hits zurück. Und das sind, wie man feststellt, doch wesentlich mehr als man bei ihrem Durchbruch im Jahr 2002 überhaupt zugetraut hätte. Angefangen bei den zwei Mylène Farmer-Covers „Désenchantée” und „Libertine”, über den Airplay-Dauerbrenner „La Promesse”, bis hin zu Desireless’ „Voyage, Voyage” und France Galls „Ella Elle L’a”. Kates aktuelle Single „Babacar”, im Original ebenfalls von Gall, reiht sich nahtlos in ihre amtliche Hitserie ein und ist ganz in dem Stil gehalten, für den sie ihre Fans kennen und lieben. Dass es auch ganz ohne Vorlage funktionieren kann, zeigen das gelungene 2009-Update von „Mon Cœur Résiste Encore” („Scream For More”) oder „Tes Yeux” vom letzten Album.

Interessanter sind natürlich die ganz neuen Stücke bzw. Coverversionen. Davon enthält das Album neben „Babacar” immerhin drei. „Évidemment” sticht als akustische Popballade besonders heraus, bleibt ansonsten aber leider recht farblos, woran auch der zusätzliche Dance-Remix nichts ändert. „Sage Comme Une Image” und vor allem „Les Divas Du Dancing” überzeugen da schon eher und verknüpfen geschickt das 80s-Disco-Flair der (in Deutschland fast unbekannten) Originale mit den Dance-Pop-Beats von heute. Ob es die Remakes von „Désenchantée” und „Libertine” als Bonus gebraucht hätte, bleibt fraglich. Im direkten Vergleich mit den bekannten, wenn auch schon leicht angestaubten Versionen ziehen sie in jedem Fall den Kürzeren.

Was nach einer knappen Stunde Spielzeit einen schalen Nachgeschmack hinterlässt, ist die fehlende Vielfalt. Nahezu alle Songs basieren auf dem bewährten Erfolgsrezept von „Désenchantée” – in so geballter Form wirkt das selbst auf einem Konzeptalbum ermüdend. Auf der anderen Seite ist es wohl die logische Konsequenz, wenn das Publikum offenbar nur diesen Stil von Kate hören möchte. „Babacar” oder „Les Divas Du Dancing” zeigen jedoch einmal mehr, dass sie ihre Nische perfekt beherrscht. Wer also schon immer eine Schwäche für Kate Ryans französischsprachigen Dance-Pop hatte, wird an „French Connection” mit Sicherheit seine Freude haben.

VÖ: 13.11.2009
Polydor (Universal Music)
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