Interview mit Aqua

Aqua sind zurück! Vor zwölf Jahren begann die Erfolgsgeschichte der skandinavischen Band um Lene, Rene, Claus und Sören. Gemeinsam konnten sie auch in Europa den einen oder anderen Hit landen. Nach einer längeren Pause feierten Sie in ihrer Heimat mit einer neuen Single und einem Greatest Hits Album nun ihr Come Back. beatblogger.de sprach mit Rap-Sänger Rene Dif über die Rückkehr des erfolgreichsten Pop-Export aus Dänemark, den neuen Stücken auf dem Album und natürlich ihren Überhit „Barbie Girl“.

Seit der Trennung 2001 haben wir lange nichts mehr von euch gehört. Was hat sich denn in den letzten Jahren getan?

Wir alle brauchten eine Pause von Aqua. Das hat uns geholfen, wieder Spass an unserer gemeinsamen Arbeit zu finden. Lene und ich haben an unserer jeweiligen Solo-Karriere gearbeitet und in Skandinavien in Filmen mitgespielt. Um genau zu sein, Lene hat gerade die Dreharbeiten für einen Film beendet, in dem sie sogar neben vielen deutschen Schauspielern spielt. Claus hat auch weiterhin Musik gemacht – ob alleine oder mit Sören. Sören hatte großen Erfolg mit seinem Projekt „Lazyboy“ und kommt aktuell in Dänemark mit seiner neuen Band „Hej Matematik“ gut an, die er mit seinem Neffen Nicolai gegründet hat.

In Dänemark ist Eure neue Single „Back To The 80s“ gleich richtig eingeschlagen und direkt auf Platz 1 gegangen. Glückwunsch! Wie überrascht hat Euch dieser erneute Erfolg? Hattet ihr Bedenken, ob die alten Fans Eure Musik überhaupt noch mögen?

Danke erst einmal für die Glückwünsche! Natürlich ist es spannend und nervenaufreibend nach so einer langen Pause wieder eine Platte herauszubringen. Das letzte Album ist schließlich acht Jahre her. Wir wussten, dass „Back To The 80s“ ein toller Song mit Hit-Potential ist, aber wir sind wirklich sehr glücklich darüber, dass es so erfolgreich in Dänemark und auch Norwegen gelaufen ist. Unsere Fans sind immer noch da draußen und wir haben einige vin Ihnen getroffen, als wir letzten Sommer mit der Tour begannen. Daher hatten wir ein gutes Gefühl für unser Come Back und unsere neuen Songs.

Du sagst es. In Eurer Heimat habt ihr das große Come Back schon in der Tasche. Wie wichtig ist euch aber der internationale Erfolg? Habt ihr schon konkrete Pläne für Deutschland?

Es wäre absolut fantastisch, wenn es auch diesmal mit dem internationalen Erfolg klappen würde. Aber momentan nehmen wir Schritt für Schritt und schauen einfach, wo es uns hinführt. Wir haben vor Kurzem in Köln bei „The Dome 51“ gespielt und hatten viel Spaß. Wir sind daher guter Hoffnung, dass wir demnächst mehr Live-Gigs in Deutschland und Rest-Europa spielen können.

Viele Leute werden Aqua eher mit den neunziger Jahren verbinden. Der neue Song handelt jedoch von den Achzigern …

Stimmt. Das kommt aber von einer Idee, die wir vor langer Zeit hatten. Wir sind alle in den 80s aufgewachsen und für uns war das einfach ein fantastisches Jahrzehnt. Es gibt so viele herrliche Klischees über diese Zeit und daher wollten wir unseren Kindheits-Helden diesen Song widmen.

Das merkt man. Im Text werden viele Erinnerungen geweckt. Welche ist denn Deine Lieblingserinnerung an diese Zeit?

Oh ja, da gibt es jede Menge in dem Text. Es ist natürlich schwer zu sagen, aber – ohne Zweifel – Lene liebte „Moon Boots“ und wir Jungs trugen Leder-Krawatten. (lacht)

Eure Musik und auch die Videos sind immer noch sehr bunt und schrill. Ist das weiterhin Euer Markenzeichen? Einige erwarten sicherlich, dass ihr "erwachsener werdet" und nun ruhigere Pop-Songs veröffentlicht – etwa wie „Turn Back Time“ damals.

Wir sind eine Pop-Band und wollen daran auch nichts ändern. Unsere Musik hat sich mit der Zeit verändert und genauso verändert sich auch die Musikindustrie. Hör Dir zum Beispiel „My Mamma Said” auf unserem neuen Album an. Das ist ein toller Song, der aber durchaus ernst und nachdenklich ist. Wir hatten aber auch schon immer langsamere Lieder auf unseren Alben und für uns ist es wichtig diese Abwechslung beizubehalten.

Obwohl Euer erster internationaler Erfolg “Barbie Girl“ gut zwölf Jahre her ist, verbinden Euch die Leute meist genau mit diesem Song. Auch bei “The Dome 51“ habt ihr den Song neben eurer neuen Single performed. Geht es Euch nicht auf die Nerven, dass ihr immer noch mit diesem Song verbunden werdet? Denkt ihr nicht manchmal: Die Leute sollen endlich lernen, dass wir mehr sind als “Die Band mit dem Barbie Song”?

Eine sehr gute Frage! „Barbie Girl“ gab uns die Chance sechs Mal um die Welt zu reisen. Und wenn Du einen so gewaltigen Hit hast, dann wirst Du nun mal immer mit diesem verbunden sein. Daran gewöhnt man sich. Wir sind sehr stolz auf diesen Track, aber das heißt nicht, dass wir den Song immer spielen, wenn wir auftreten. Schließlich hatten wir mit „Dr Jones“ und „Turn Back Time“ zwei weitere Nummer Eins Hits zum Beispiel in England. Aber Lene regt sich manchmal auf, wen man sie als Barbie bezeichnet. (lacht)

Lenes Stimme klingt manchmal sehr hoch. Ich schätze, sie wurde auf den Platten etwas hochgepitcht. Wie geht ihr mit diesem Effekt live um?

Oh nein! Wir haben Lenes Stimme nie gepitcht. Jeder, der uns schon einmal live gehört hat, der weiß, dass Lene diese hohe Stimme tatsächlich drauf hat – wie viele andere Stimmlagen. Unglaublich, eh? (lacht)

Neben „Back To The 80s“ gibt es zwei weitere neue Songs auf Eurem am 16. ktober erscheinenden Greatest Hits-Album. Was kannst du uns zu diesen Songs erzählen? Wolltet ihr gezielt erst ein Best Of-Album veröffentlichen, um zu testen, ob die Leute immer noch Interesse an euch haben? Wann können wir mit komplett neuem Material rechnen?

Wie bereits gesagt ist “My Mamma Said” ist ein ernsterer Titel, den Sören ungefähr vor einem Jahr schrieb. Er ist ein bisschen wie „Turn Back Time“ und ein fantastischer Song. „Live Fast Die Young“ ist da etwas komplett anderes und viele würden solch einen Song sicher nicht von Aqua erwarten. Wenn wir live spielen, dann ist unsere Musik eher Rock-Pop kombiniert mit unserem Aqua-Universum. Und genau diese Mischung gibt es bei „Live Fast Die Young“ zu hören.
Als wir wieder zusammen kamen, entschieden wir uns zunächst nur ein paar Live-Gigs in Dänemark zu spielen. Bald merkten wir, dass uns das tierisch Spaß macht und wir hingen noch ein paar Termine dran. Unsere Plattenfirma wollte daraufhin ein „Greatest Hits“-Album machen und da wir bereits ein paar neue Songs auf Lager hatten, entschieden wir diese auch auf das Album zu packen. Gerade diese Woche haben wir im dänischen TV verkündet, dass wir an einem brandneuen Album für 2010 arbeiten. Wir waren sehr erfreut über das Feedback zu unseren neuen Songs. Ja, wir haben wieder Spaß daran gefunden Aqua zu sein – also macht Euch gefasst! (lacht)

Das ist doch ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen und viel Erfolg bei eurem Come Back in Europa!

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