Armin van Buuren – A State Of Trance 2009

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Erwartungsvoll fiebert die Trance-Gemeinde alljährlich dem Release von Armin van Buurens „A State Of Trance”-Mix-Compilation entgegen. Schon Wochen, ja Monate vorher wird in den einschlägigen Foren wild über die Tracklist der Mix-Compilation spekuliert. Welche unveröffentlichten Tracks wählte Armin wohl dieses Mal aus, gibt es vielleicht sogar eine exklusive Eigenproduktion? Jetzt war es wieder soweit – „A State Of Trance 2009” steht in den Läden, und die zahlreichen Fans des Niederländers dürfen sich einmal mehr von den Qualitäten ihres No. 1-DJs überzeugen.

Das 2-CD-Konzept mit den Mottos „On The Beach” bzw. „In The Club” scheint sich jedenfalls bewährt zu haben und wird somit auch 2009 fortgesetzt. Stilecht startet Armin auf CD1 mit John O’Callaghans verträumtem Vocal-Chill-Track „Never Fade Away” im Andy Duguid Remix, der die anspruchsvolle Aufgabe als Intro bestens erfüllt. Danach sorgen u. a. Sunloungers Balearic-Trancer „Change Your Mind”, „Paradise Lost” von M6 und die sonnigen Gitarren von „Riddles In The Sand” dafür, dass die Strandatmosphäre auch noch eine Weile erhalten bleibt. Erst mit „Iselilja” von The Blizzard aus dem kühlen Norwegen löst sich Armin langsam vom Thema „Beach”, ohne an Qualität einzubüßen. Im Gegenteil, schließlich wartet die zweite Sethälfte mit einer beeindruckenden Reihe von exklusiven Highlights auf: Josh Gabriels Rückkehr mit dem mysteriösen „Deep Down”, gefolgt von Myon & Shane 54 aus Ungarn mit Aruna („Helpless”), Down-under-Durchstarter tyDi mit Audrey Gallagher („You Walk Away”), den erfrischend anderen Sounds von Andy Moors & Ashley Wallbridges „Faces” sowie Armins Dauerbrenner „Nothing At All” von Rex Mundi mit Susana. Kurzum, ein Fest (vor allem) für Vocal-Freunde! Zum Schluss verleiht Nic Chagall dem Dash Berlin-Hit „Man On The Run” seinen charakteristischen Progressive-Anstrich.

CD2 entführt die Hörer wie gewohnt in den Club und startet in diesem Jahr ebenfalls mit einem Titel von John O’Callaghan. Diesmal sorgt seine gefeierte Vocal-Hymne „Find Yourself” für den passenden Einstieg. Wohlgemerkt im Remix von Cosmic Gate, die übrigens auch für „Inside Of You” im Anschluss verantwortlich sind. Für Armin van Buurens treue Fans dürfte Track 3 – „Tuvan” – einen besonderen Höhepunkt darstellen, denn er ist der langerwartete Nachfolger des Gaia-Klassikers „4 Elements”, den Armin gemeinsam mit Benno de Goeij (Rank 1) produzierte. Daneben bietet „A State Of Trance 2009” aber auch genug Platz für Newcomer wie Claudia Cazacu, die mit ihrem mitreißenden „Freefalling” (feat. Audrey Gallagher) Uplifting-Trance in Perfektion präsentiert. Auch bei etablierten Namen wie Aly & Fila („Rosaires”), Alex M.O.R.P.H. („Sunset Boulevard” – mit einem der schönsten Breaks der letzten Monate!) oder Signum („Addicted”) dominiert der clubbige, aber durchweg melodische Peaktime-Sound. Nur im letzten Drittel driftet das Set gelegentlich zum stereotypen Trance ohne großen Wiedererkennungswert ab. Angesichts der sonst einwandfreien Zusammenstellung fällt dieses Manko allerdings kaum ins Gewicht, zumal 3rd Moons „Monsun” einen runden Abschluss bildet.

Das Fazit fällt daher eindeutig aus: „A State Of Trance” ist und bleibt die Genre-Referenz unter den Mix-Compilations. Armins Trackauswahl ist bis auf wenige Ausnahmen wirklich exzellent und bietet unveröffentlichte Produktionen en masse, unter denen garantiert jeder Hörer mehr als eine Handvoll Favoriten finden wird. „Deep Down”, „Faces”, „Find Yourself”, „Tuvan”, „Freefalling” – einzelne Highlights herauszupicken ist nahezu unmöglich. Beinahe selbstredend sind die beiden Sets wohl durchdacht aufgebaut und sauber gemixt, schließlich hätte man vom amtierenden No. 1-DJ auch nichts anderes erwartet. Mit „A State Of Trance 2009” beweist Armin van Buuren jedenfalls, dass hinter seinem großen Namen auch tatsächlich Qualität steckt. Nach wie vor.

VÖ: bereits erschienen
Armada Music (rough trade)
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