Terry Lynn – Kingstonlogic
Jamaika ist das Karibik-Idyll schlechthin, denkt man. Sängerin Terry Lynn ist da anderer Meinung. Angesiedelt zwischen Reggae und Elektro, stellt sie auf ihrem Debütalbum „Kingstonlogic 2.0“ das wahre Leben ihres jamaikanischen Ghettos Olympic Gardens dar – genannt Waterhouse, gelegen in Kingston, von Gewalt und Hoffnungslosigkeit regiert. Kämpferisch sieht sich Lynn in der Pflicht, das, was manche Heldengeschichte zu überblenden versucht, ans Licht zu bringen. Mit Erfolg, denn „Kingstonlogic“ ist wie geschaffen für die europäischen Clubs.
Harte Beats donnern einher, während Elemente aus Tech-House und Dancehall einen elektrifizierenden Level finden. Kompromisslos überlagern Lynns Raps diese wirkungsvolle Mischung. Von klischeebelastetem Reggae keine Spur. Denn das, was die eigentlich smart anmutende Frau treibt, sind die Wirklichkeit aus Korruption und ihr Ansatz, ungeschminkt Stellung zu beziehen. Visuell unterstützt durch ein Video, reich an effektiv kompilierten Impressionen von den Straßen Jamaikas. Lynns neu geschaffene Facette des Ghettostyle mag in „Kingstonlogic“ vielleicht nicht auf Anhieb überzeugen, bietet aber eine ideale Plattform für Mehr. Mehr Dance, mehr aus Waterhouse, mehr von Terry Lynn.
3/5 | Single | 31.07.
Universal Music
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