The Parlor Mob – And You Were A Crow
Jeder Saison seine jungen Rockgötter. Nach Wolfmother, The Answer und Airbourne greifen nun The Parlor Mob nach der Krone. Die fünf Amerikaner orientieren an den großen britischen Rock-Legenden der späten 60er und 70er, haben sich hörbar in Led Zeppelin, The Who und Black Sabbath verliebt, wovon auch ihr Debütalbum „And You Were A Crow“ zeugt.
Bereits der Opener „Hard Times“ zeigt eindrucksvolle in welche Richtung diese Reise geht. Stampfender Riff-Rock, getrieben von gekonnt marschierenden Drums, tanken mit Vollgas in Richtung ekstatischer, kurzer Refrain. Mark Melicias Organ erinnert immer wieder an Robert Plant, man möchte beinahe von einem Plagiat sprechen. Stattdessen lässt sich aber bereits ein eigener Stil erkennen. „Dead Wrong“ zum Beispiel bewegt sich deutlich härter, wobei die abgedrehte Gitarrenarbeit Vergleiche mit dem Wolfmother-Debüt zulässt. In eine ähnlich heftige Kerbe schlägt „The Kids“, ein wahres Powerhouse.
Aber auch die deutlich ruhigeren, bluesigen Noten sitzen bei den fünf Amerikanern. „Everything You’re Breathing For“ ist gekonnter Midtempo-Rock, aufgebaut um Riffs, die an Jimmy Page erinnern. Das schwermütige, semi-akustische „Angry Young Girl“ brennt sich mit schwülstiger, leicht psychedelischen Note ein. Centerpiece ist allerdings das wahnwitzige „Tide Of Tears“. Weit über acht Minuten wird hier gejamt, exzessiv gerockt, geschrien, geklagt, getrauert. Vergleiche mit „Since I’ve Been Loving You“ und „No Quarter“ drängen sich auf.
Größte Stärke von „And You Were A Crow“ ist vermutlich das konstant hohe Niveau, das keinen einzigen Ausfall verzeichnet. Ob das beinahe metallische Energiebündel „Real Hard Headed“, das aufbrausende „Bullet“ oder der folkige Rausschmeißer „Can’t Keep No Good Boy Down“ – hier stimmt wirklich alles. Man kann es gar nicht oft genug betonen: The Parlor Mob ist ein kraftvolles, pointiertes Debüt gelungen, das sich natürlich ausführlich auf die klassischen Rockgrößen der 60s und 70s beruft, gleichzeitig aber auch einen eigenen Stil erkennen lässt. Hats off, das will erst einmal getoppt werden.
VÖ: 08.05.2009
Roadrunner Records (Warner Music)
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