Thunderheist – Thunderheist
Hier kommt das tanzbarste Versehen des Jahres. Eigentlich wollte Produzent Grahmzilla anno 2005 nur an ein paar Beats arbeiten, die er jedoch an Isis Salam schickte. Diese rappte darüber und legte den Grundstein für die künftige Zusammenarbeit. Aus dem falschen Klick wurde also binnen kürzester Zeit das kanadische Duo Thunderheist, dessen Mischung aus Dance, Electro-Pop, und HipHop es sogar bis in einen Oscar-nominierten Film geschafft hat. Das und mehr gibt es auf dem Debütalbum „Thunderheist“.
Besagter Song trägt den Titel „Jerk It“ und taucht in „The Wrestler“ mit Mickey Rourke auf. Santigold trifft auf Chicks On Speed und Lady GaGa, möchte man meinen. Aufdringliche Synthis, HipHop-Beats und angenehm unaufgeregter Sprechgesang sorgen für einen der schrägsten Electroclash-Hits des Jahres. „Sweet 16“ liebt es wesentlich geradliniger und setzt vor allem auf eine übermenschliche Baseline, während „LBG (Little Booty Girl)“ am Deutlichsten die HipHop-Wurzeln Thunderheists hervorkehrt.
Neben einer ordentlichen Menge an Füllmaterial gibt es aber noch ein paar Standouts. „Freddie“ ist angenehm durch, getragen von einer Retro-Synthi, „Red Whine“ Minimalismus in Reinkultur und „Bubblegum“ kunterbunt, ausgeflippt, witzig. Das abschließende „Anthem“ erinnert – übrigens nicht zum ersten Mal auf dieser Platte – an Crystal Castles. Thunderheist ist ein überaus schräges, tanzbares Debüt geworden zwischen HipHop und Electroclash. Deep, down & dirty – alternative Geister werden sich freuen.
VÖ: 10.04.2009
Big Dada Recordings (Rough Trade Distribution)
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