The Flames – Caution: Heat Inside
Es war einmal ein One-Hit-Wonder. The Flames aus Mannheim hat man vor allem wegen „Everytime“ in Erinnerung – jeder zarten Gute-Laune-Nummer, die 2002 dank massivem Werbe-Einsatz zum Sommerhit mutierte. Seither konnte das Quartett allerdings nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen, weil man nun mal eigenen Ideen folgt, anstatt auf Nummer Sicher zu gehen. So ist „Caution: Heat Inside“ irgendwo zwischen Indie Pop/Rock, Surf, Disco und Lagerfeuer-Romantik anzusiedeln.
„Don’t Wanna Leave“ eröffnet mit dezentem Post-Punk-Flair, erinnert nicht umsonst an Maximo Park und die schwedische Schule. Die erste Single „Lunatic Dreams“ hingegen ist ein wenig tanzbarer, setzt auf eine kräftige Hook, versprüht dabei aber dennoch düstere Energie – ein höchst interessanter Spagat. „On My Way“ hingegen lässt eine Prise Pop in seine Welt und könnte locker mit „Dance With Somebody“ mithalten. Eine Halb-Ballade wie „Still Waiting“ weiß mit seinem vielschichtigen Arrangement – Gitarren vs. Keys – und dem gleichermaßen bewegenden wie unterkühlten Refrain zu punkten.
Gelegentlich darf es auch sexy werden. „Shake Me“ deutet das mit seinem Groove nur an, „Let’s Get Wild“ hingegen wird inhaltlich sehr explizit. Daneben wirkt der Surfer-Verschnitt „I Quit“ geradezu brav, ist aber nicht minder druckvoll und energisch. „You Hate Me“ mit The-Cure-Verneigung wirkt daneben ebenso ungewöhnlich und packend wie die Keane-Hommage „Where You Are“.
The Flames leben auf „Caution: Heat Inside“ vor allem von der Abwechslung, von seinen unerwarteten Sprüngen und vor allem von einer Welt fernab des eingangs erwähnten Hits. Die Orientierung an britischen und skandinavischen Vorbildern tut gut, Ohrwürmer sind zu Hauf mit dabei. Congratuwelldone!
VÖ: 03.04.2009
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