Passion Pit – Chunk Of Change
Rein musikalisch ist die Trefferquote der BBC erstaunlich. Bei ihrem 2009er Poll haben Passion Pit Platz 9 erreicht. Glaubt man ersten Berichten, so ist das Debütalbum „Manners“ der fünf Amerikaner – eine Veröffentlichung ist Ende Mai geplant – eine wahre Offenbarung zwischen Hot Chip und MGMT. Bis es aber so weit ist, gibt es nun die EP „Chunk Of Change“ auf die Ohren.
Die hier vertretenen Songs waren ursprünglich ein Valentinstagsgeschenk von Michael Angelakos an seine damalige Freundin. Entsprechend Lo-Fi- wirkt das Material im Gegensatz zu den ersten Hörproben des kommenden Albums. Angelakos schriller, eigenwilliger Gesangsstil ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig. Spielt er mit der Kopfstimme, müssen sich MGMT und die Foals warm anziehen. Entsprechend ist der Opener „I’ve Got Your Number“ auch Geschmackssache, nicht nur wegen der schrägen Synthi-Experimente.
„Smile Upon Me“ blubbert fröhlich vor sich hin, während „Cuddle Fuddle“ von einer süßen Zuckrigkeit überzogen ist, die ein wenig an „Smile“ von Lily Allen erinnert. „Live To Tell The Tale“ hingegen ist vergleichsweise geradlinig mit ein wenig 80s-Flair, beinahe märchenhaft arrangiert. Die Glam-Rakete „Better Things“ beginnt nett, geht allerdings im Vergleich zum bislang bekanntesten Track „Sleepyhead“ unter. Schräge Sampler-Experimente, Helium-Vocals und Pitch-Fanfare gehen ordentlich an die Substanz. Angelakos jodelt in unmenschlichen Bereich. Auch hier wieder ein schweres, jedoch attraktives und hypnotisches Unterfangen.
Auf „Chunk Of Change“ deuten Passion Pit ihre Qualitäten nur an, geben nur einen Funken ihrer Genialität wieder. Wer die bisherigen „Manners“-Hörproben – besonders die kommende, fantastische Single „The Reeling“, die wohl MGMT-Glam-Fans begeistern dürfte – kennt, weiß, was die Amis können. Als Basiswissen und Vorbereitung geht die EP vollkommen in Ordnung, gerade wegen „Sleepyhead“.
3/5
VÖ: 27.03.2009
Frenchkiss Records / Columbia Records (Sony BMG)
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