A Tribute To Motown

(c) Universal

Motown, eine Plattenfirma, ein Mythos, ein Stück Musikgeschichte. Im Gründungsjahr 1959 konnte keiner ahnen, dass das damals noch unter dem Namen „Tamla Record Company“ firmierende Unternehmen, später einmal den Beinamen „Hitsville USA“ tragen wird. 50 Jahre später verzeichnet Motown mehr als 100 US Top 10 Hits und 31 Nummer Eins Songs. Nach einem halben Jahrhundert Musikgeschichte wirft die Universal Music Group einen Blick zurück und feiert die Stars von damals (und heute) mit einer Reihe von Compilations. Auch Beatblogger möchte zurück schauen und die Geschichte rund um Diana Ross, The Jackson 5, The Surpremes & Co. erzählen.

Motowns goldene Zeit begann im Dezember 1961, als „Please Mr. Postman“ von den Marveletts der Plattenfirma ihren ersten Nummer 1 Hit bescherte. Auf Motowns erste erfolgreiche „Girl Group“ folgten weitere. Martha and the Vendellas oder die Surpremes stehen nicht nur für ihre musikalischen Erfolge, sondern auch für eine musikalische Bewegung als Vorboten des 1970er Disco-Sounds. „Dancing In The Streets“ wurde zur Hymne der Afroamerikaner, die für einen sozialen Wandel auf die Straßen zogen und The Surpremes begeisterten mit ihren Songs wie „Baby Love“, „Stop! In The Name Of Love“ oder „Back In My Arms Again“.   

Die Entwicklung von jungen Künstlern stand für Motown-Gründungsvater Berry Gordy Jr. dabei immer im Vordergrund. Anspruchsvolle Choreographien verlangte er ebenso wie ein gepflegtes Äußeres. Mit einem perfekten Auftreten seiner Künstler wollte er die herrschenden Vorurteile gegen Afroamerikaner entkräften, wodurch man lange Zeit einen überaus eleganten Stil mit Motowns Künstlern gleichsetzte.

Für die zahlreichen Hits war ein festes Team von Künstlern und Produzenten verantwortlich. Vor allem das Trio „HDH“, bestehend aus Brian Holland, seinem Bruder Edwin Holland und Lamont Dozier, hatte ein Gespür für die Hits von damals und schrieb etliche erfolgreiche Songs für The Surpremes, The Temptations und Four Tops. Norman Whitfield & Barrett Strong, Frank Wilson, Marvin Gaye, Stevie Wonder und Gordy selbst gehörten ebenfalls zu den Machern in den Hitsville-Studios.

Die größte internationale Sensation waren die Jackson 5, deren Star Michael Jackson 1970 mit nur 11 Jahren der jüngste Nummer-Eins-Sänger der Geschichte wurde. Hits wie „ABC“. „I’ll Be There“ oder „I Want You Back“ verkauften sich millionenfach und legten gleichzeitig den Grundstein für eine der größten Musikerkarrieren aller Zeiten – der von Michael Jackson. Mit „Ain’t No Sunshine“ und „Rockin’ Robin“ feierte der spätere King of Pop seine ersten Solo-Erfolge ebenfalls bei Motown, dem Label, das sich Ende der 1960 er Jahre selbst als „The Sound Of Young America“ bezeichnete.

Neben Michael Jackson, kann auch Diana Ross außerhalb ihrer Gruppe, The Surpremes, auf eine erfolgreiche Solo-Karriere zurück blicken. Nachdem sie 1970 von Jean Tarrell bei den Surpremes ersetzt wurde, startete sie noch im selben Jahr ihre Solo-Karriere. Innerhalb der folgenden Dekade schaffte sie es insgesamt sechs mal auf die Peak der Billboard-Charts. Welthits wie „Ain’t No Mountain High Enough“ (1970) und „Upside Down“ (1980) wurden unter ihrem Namen geboren. Zuletzt schaffte es Diana Ross übrigens im Jahr 2006 mit ihrem „I Love You“ Album in die Charts.  Auch bei den männlichen Gesangskollegen hatte Motown seinerzeit das Who-is-who unter Vertrag. Marvin Gaye († 1984), Stevie Wonder und Lionel Richie sind neben Michael Jackson wohl die bekanntesten Namen.   

Heute ist Motown, dessen Name sich übrigens von Motor Town, einer Anspielung auf die Autostadt Detroit, ableitet, mehr Mythos als Plattenlabel. Im Dezember 1998 wurde Motown in die Universal Music Group integriert. Diana Ross hatte die Plattenfirma kurz zuvor verlassen, mit Brian McKnight, India.Arie und Erykah Badu wurden jedoch andere populäre Künstler aufgenommen. Auf eine Neustrukturierung des Traditionslabels folgten einige jüngere Erfolge eben dieser Künstler, so dass Motown bis heute, wenn auch bei weitem nicht mehr mit dem Einfluss damaliger Zeiten, seine Erfolgsgeschichte weiter schreibt. Doch der Motown-Sound von damals klingt auch 2009 noch zeitlos und dient den heutigen R’n’B und Soul-Stars als Inspiration für ihre Songs. Der Mythos lebt weiter.

Universal feiert Motowns 50. Geburtstag unter anderem mit folgenden Veröffentlichungen: 

The Complete Motown No.1’s
Various Artists – Classic Motown Performances 1963 – 1987 (4 DVDs)
Motown 50 – Yesterday, Today, Forever
u.v.m.

 The Jackson 5 – I Want You Back (live)