Rosenstolz – Blaue Flecken (Remix-CD)

(c) Mike Auerbach

Rosenstolz sind zu einer festen Institution der deutschen Charts geworden. Das Duo begeistert, mit seinen oftmals tiefgründigen Balladen, Jung und Alt gleichermaßen. Ihr aktuelles Album „Die Suche geht weiter“ heimste im Vorbeigehen 3x Platin ein und auch die dritte Singleauskopplung „Blaue Flecken“ dürfte wieder ein großer Erfolg werden. Doch darüber hinaus haben sich Rosenstolz auch fernab des Mainstreams einen Namen gemacht. So reißt sich die deutsche DJ-Szene förmlich um das Material des Berliner Musikduos. Als regelmäßige Vertreter in offiziellen und inoffiziellen Clubcharts wundert es daher kaum, dass „Blaue Flecken“ erstmalig auch als Remix-Maxi veröffentlich wird.      

Insgesamt sieben Remixe umfasst die „Blaue Flecken“ Special-CD. Den Opener liefert „Mike Candys Pumpin Disco Remix“. Einer von zwei Remixen vom eher noch unbekannten DJ Mike Candy, dessen zweite Version stark an Klaas „Infinity 2008“ erinnert. Der „Pumpin Disco Remix“ kommt jedoch ohne die derzeit stark angesagten „Infinity“ Elemente aus und baut lieber auf Synthieklänge, die den Sound dominieren und so eingesetzt wurden, dass ein durchgängig starker Elektro-House Track entstanden ist. Da Annas Gesang und die Songstruktur unverändert beibehalten wurden, dürfte „Mike Candys Pumpin Disco Remix“ nicht nur die Clubgänger ansprechen.

Auch das hierzulande wohl bekannteste DJ-Duo, die Disco Boys, haben einen „Blaue Flecken“ Remix beigesteuert. Den unverkennbaren Sound der Disco Boys erkennt man spätestens an ihren Instrumental-Parts, die vor allem in der Mitte des über 7-minütigen Tracks ausgiebig zelebriert werden. Die Disco Boys liefern gewohnt guten Sound ab, der in den Clubs wohl ganz oben auf der Playlist stehen dürfte. Darf es etwas spezieller sein, sollte die Wahl auf den „Boogie Pimps Vocal Mix“ fallen, einer Art Dub-Mix, der jedoch mit Live-Gesang und Live-Atmosphäre überrascht. Das wuchtige Beat-Gerüst sorgt für ordentlich Furore und lässt zusammen mit der doch sehr speziellen Atmosphäre einen richtig guten, aber auch gewöhnungsbedürftigen Mix entstehen.

Sehr Elektronisch ist der „Threethirtyyeah Remix“ ausgefallen. Das Intro klingt wie aus dem Tetris-Klassiker entnommen und Annas Gesang wurde streckenweise stark durch den Vocoder verfremdet. Insgesamt ein Remix, der durch sein vergleichsweise langsames Tempo und seinen doch sehr speziellen Charakter eher für die Chillout-Lounge geeignet ist. „Khorda’s Boys Don’t Cry Remix“ ergeht es da ähnlich. Die spirituelle Version arbeitet teilweise mit Echo-Gesängen und klingt dabei etwas vernebelt und spacig.

Der „ZPYZ-Remix“ und der „Beatzarre-Mix“ sind mit ihrer Spieldauer von dreieinhalb Minuten am kürzesten geraten. Während der „ZPYZ-Remix“, bis auf einige wenige Verse aus dem Refrain, als Instrumental durchgeht, ist der „Beatzarre-Mix“ am stärksten dem Original angelehnt.

Die Entscheidung für eine Remix-Single ist wohl die einzig richtige gewesen. „Blaue Flecken“ zeigt sich als außerordentlich wandelbar und erfindet sich in allen sieben Remixen neu. Während Mike Candy und die Disco Boys auf den Tanzflächen den Ton angeben werden, sind die weiteren Remixe als gelungene  Ergänzung für das besondere Feeling anzusehen. Übrigens, wer nach den sieben Tracks immer noch Remix-Verlangen hat, wird im Internet noch weitere Mixe, u.a. von Anja Schneider, Marucs Layton, Snowflakes und Marc Lime, erwerben können. „Blaue Flecken“ dürfte somit ein Erfolg auf ganzer Linie werden.

4/5 | Single-CD | 03.04.2009
Island (Universal)
Rosenstolz @ Home | @ MySpace
Blaue Flecken (Remix-CD) @ Amazon | @ musicload

Mike Candys Pumpin‘ Disco Remix: