Moke – Shorland

(c) Govert de Roos

Niederländische Rockbands haben stets mit Anlaufschwierigkeiten in Deutschland zu kämpfen. Schon Kane sind trotz zahlreicher guter Songs hierzulande gescheitert. Vielleicht bringen Moke das mit, was man für den großen Durchbruch braucht. Die Amsterdamer haben mit ihrem bereits 2007 erschienenem Debütalbum „Shorland“ ein starkes Britpop-Album geschrieben, das sogar Mod-Legende Paul Weller auf den Plan gerufen hat – Moke durften den Altstar auf dessen Europatour im Herbst 2008 begeleiten. Nun steht „Shorland“ auch hier in den Läden.

Besonders The Verve scheint es den Niederländern angetan zu haben. In zahlreichen Momenten fühlt man sich um die Mannen an Richard Ashcroft erinnert. Bereits der Opener „This Plan“ ist ganz großes Kino, dank Streichereinsatz hoch dramatisch und doch packend – die Single „Last Chance“ scheint mit ihrem samtenen Refrain die entsprechende Antwort darauf zu sein. Interessant ist auch die Auswahl der Instrumente. So tauchen schon mal einen Seemannsorgel, ein Dudelsack oder eine Mundharmonika auf. „Emigration Song“ klingt nach Nordseeküste, um die ersten Sekunden werden sie wohl auch Glasvegas beneiden.

Gegen Mitte des Albums gibt einige etwas durchschnittliche Nummern, wobei es übertrieben wäre, von richtigen Durchhängern zu sprechen. Einen Song wie „Only One I Had“ hat man von Keane und Konsorten einfach schon zu oft gehört, auch „Rule The World“ ist ein relativ unauffälliger Standard. Wirklich interessant wird es wieder gegen Ende. Das akustische „The Song That You Sing“ ist angenehm spartanisch gehalten, geht förmlich unter die Haut. „Bygone“ ist eine dieser Rock-Hymnen, für die auch Feeder niederknien würden. Das abschließende „Heart Without A Home“ hingegen lassen wir unter den Tisch fallen, es mangelt an Durchschlagskraft.

Trotz einiger durchschnittlicher Nummern darf das Moke-Debüt „Shorland“ durchaus als gelungen bezeichnet werden. Fünf, sechs Songs gehen unter die Haut, symbolisieren die perfekte Symbiose aus Britpop und Alternative Rock, sind hymnisch, lebensbejahend und höchst eingängig ausgefallen. Natürlich haben die Niederländer noch Luft nach oben. Nach dem großen Erfolg in der Heimat wird es interessant zu sehen sein, wie sie sich weiter entwickeln.

VÖ: 30.01.2009
Island Records (Universal Music)
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Moke – Last Chance